
Vorbereitungstipps
Aller Anfang ist schwer...
Und das wissen wir! Deshalb möchten wir Ihnen helfen, den ersten Schritt in Richtung Ausland zu wagen, indem wir Tipps zur bestmöglichen Vorbereitung auf einen Auslandsaufenthalt weitergeben. Denn der Aufenthalt soll nicht am Organisatorischen scheitern!
Anreise - Go Green!
Ein Fokus der neuen Erasmus+ Programmgeneration liegt auf "Green Erasmus" - zum Beispiel durch das Unterstützen einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Art zu reisen. KOOR – Erasmus Services BW fördert schon seit dem 2020 das nachhaltige Reisen. Wie funktioniert das also?

Sie geben bereits bei der Registrierung in Placement Online an, ob Sie "grün" ins Zielland reisen möchten und tragen das in der Registrierungsmaske ein. Als "grünes" Verkehrsmittel zählen das Fahrrad, Fernbus, Zug oder Mitfahrgelegenheiten* auf Hin- und/oder Rückreise zur Paktikumsstelle.
Sie reichen die "Ehrenwörtliche Erklärung zum Grünen Reisen" nach der Registrierung ein. Mit der Erklärung verpflichten Sie sich zu einer grünen An- oder Abreise vor Beginn bzw. nach Ende Ihres Praktikums. Tickets von Heimatbesuchen während des Praktikums können nicht als Nachweis für grünes Reisen akzeptiert werden.
Je nach Entfernung und Transportmittel erhalten Sie bis zu 6 zusätzlich geförderte Reisetage (max. € 25,- / Tag, abhängig vom Zielland)
Für Aufenthalte, die zwischen ab dem 01.08.2024 starten (bei Studienaufenthalte ab WiSe 24/25) gilt folgendes:
Entfernung | Bahn, Fernbus, Fahrgemeinschaft* | Entfernung | Fahrrad |
< 500 km | 2 Reisetage | < 100 km | 2 Reisetage |
500 - 999 km | 3 Reisetage | 100 - 149 km | 3 Reisetage |
1000 - 1499 km | 4 Reisetage | 150 - 199 km | 4 Reisetage |
1500 - 2000 km | 5 Reisetage | 200 - 250 km | 5 Reisetage |
> 2000 km | 6 Reisetage | >250 km | 6 Reisetage |
Tipps & Anbieter für "grünes" Reisen:
- Bahnreisen - buchbar über die Deutsche Bahn (z. B. Interrail Tickets) oder direkt über das Bahnunternehmen Ihres Ziellandes (oftmals günstiger).
- Busreisen - Fernbusanbieter fahren auch Destinationen im Ausland an. Busfahren dauert zwar ein bisschen länger, ist dafür aber oftmals eine sehr günstige Variante, z.B. mit Flixbus
- Mitfahrgelegenheiten - Vielleicht verbringt ein Kommilitone oder eine Kommilitonin seinen oder ihren Auslandsaufenthalt im selben Zielland oder in derselben Stadt wie Sie? Schließen Sie sich zusammen* und fahren Sie gemeinsam mit dem Auto. Das spart Kosten, ist weniger langweilig und dabei sogar nachhaltiger, als wenn jeder in seinem eigenen Auto sitzt und alleine fährt.
Niemand von Ihrer Hochschule/Uni fährt ins selbe Land? Kein Problem. Alternativ können Sie sich auch Mitfahrer auf den bekannten Seiten wie blablacar suchen oder selbst eine Mitfahrgelegenheit finden.
* es werden nur gebuchte Mitfahrgelegenheiten als Carpool-Nachweis akzeptiert.
Sie reisen auf eine Insel, die nicht mit "grünen" Verkehrsmitteln erreichbar ist? Dann wird es wahrscheinlich eine klassische Flugreise: Beim Preisvergleich hilft ein Blick auf Skyscanner.de
Erstattung außergewöhnlicher Kosten für teures Reisen
Diese Kosten werden genehmigt, sofern Geförderte nachweisen können, dass die Fahrkostenpauschale (nur bei Short-Term, Aufenthalte in Partnerländer* und Personalaufenthalte) nicht mindestens 70 % der Reisekosten abdeckt.
Werden die außergewöhnlichen Kosten für teures Reisen bewilligt, ersetzen sie die Fahrkostenpauschale. Der Antrag ist schriftlich bei erasmus.koor 6 Wochen vor Reisebeginn einzureichen. Mit den außergewöhnlichen Kosten für teures Reisen können bis zu 80 % der gesamten Kosten für die Reise gedeckt werden. @h-ka.de
Folgende Belege sind notwendig: Nachweis über die Zahlung der damit verbundenen Kosten anhand von Rechnungen, auf denen der Name und die Anschrift des Rechnungsausstellers, der Betrag und die Währung, das Rechnungsdatum sowie die Reiseroute ausgewiesen sind.
*ausgenommen sind Aufenthalte in Region 13 und 14

Aufenthalts- und Einreisebestimmungen
Informationen zu den Aufenthaltsbestimmungen im Ausland finden Sie als deutscher Staatsbürger/deutsche Staatsbürgerin auf der Website des Auswärtigen Amts sowie auf der jeweiligen Seite der entsprechenden Botschaft (falls z.B. ein Visum notwendig ist).
Wenn Sie keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, informieren Sie sich am besten auf der Webseite der Botschaft des Ziellandes über die Aufenthalts- und Einreisebestimmungen für Ihre Nationalität.
Informieren Sie sich auf jedenfall rechtzeitig - sollte ein Visum nötig sein, ist für die Beantragung immer mit einem (Zeit-) Aufwand zu rechnen. Bei Bedarf stellt KOOR sehr gerne eine Bescheinigung über den Förderzeitraum und die Stipendienhöhe in deutscher oder englischer Sprache für Ihren Visumsantrag aus.
UK Visum:
Beachten Sie, dass wir aufgrund des Brexits bei Aufenthalten in UK nicht mehr bei der Beantragung des Certificate of Sponsorship (CoS) unterstützen können. Inzwischen gibt es private Agenturen (z.b. BUNAC oder ESPA), die gegen Gebühr ein CoS für Sie beantragen und bei der Visumsbeantragung unterstützen. Bitte prüfen Sie diese Angebote aufmerksam und informieren Sie sich vorab über die Kosten für das CoS als auch das Visum.
Forschunspraktika von unter 6 Monaten Dauer sowie Sudiensemester von unter 6 Monaten Dauer sind von der Visumspflicht aktuell befreit.
Finanzierung
Ein Auslandsaufenthalt ist natürlich immer mit Kosten verbunden. Damit der Aufenthalt aber nicht an der Finanzhürde scheitert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich etwas dazuzuverdienen:
- ERASMUS+ Förderung: Informationen zu den Förderbedingungen finden Sie unter den entsprechenden Reitern auf dieser Webseite.
- Förderbedingungen für ein Auslandsstudium
- Förderbedingungen für ein Auslandspraktikum
- Förderbedingungen für eine Personalmobilität
- Auslandsbafög - mehr Informationen direkt auf der Webseite von BAföG
- Kindergeld: Sind Sie zwischen 18 und 25 Jahren alt? Dann haben Sie unter bestimmten Bedingungen noch Anspruch auf Kindergeld. Informationen finden Sie auf der Website der Agentur für Arbeit
- (Mini-) Jobs
- Vor dem Auslandsaufenthalt im Heimatland, z.B. im Supermarkt, als Hiwi, in der Gastronomie, im Einzelhandel,... Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten.
- Während des Auslandsaufenthalts, z.B. ein Minijob im Zielland (Achtung, nicht überall darf man als Austauschstudierende/r ohne Visum arbeiten - bitte vorab informieren!)
- Im Auslandspraktikum - mit Glück ist die Stelle entgeltlich und finanziert (einen Teil) des Aufenthalts.
Packliste
Eine wunderbare Packliste können Sie sich auf Packlisten.org zusammenstellen - hier sind viele Gegenstände zusammengestellt und kategorisiert, die auch individualisiert und entsprechend erweitert werden können.
Unser Tipp: Wichtige Dinge (Pass, Visum, Tickets, Impfpass...), Wertgegenstände (Schmuck, Geld, EC/Kreditkarte, Laptop...) sowie eine Garnitur Ersatzkleidung sollten (bei Flug-, Zug- oder Busreisen) im Handgepäck verstaut werden. So haben Sie alles wichtige inklusive Ersatzkleidung bei sich, falls der Koffer im worst case doch abhanden kommt.

Sicherheitsvorkehrungen
Für Ihren Auslandsaufenthalt sollten Sie sich mit den verschiedenen Sicherheitsaspekten vertraut machen - denn Ihre Sicherheit und Ihr Wohlbefinden haben die absolute Priorität!
Informieren Sie sich vorab über folgendes:
- Gibt es Risiken oder Sicherheitsbedenken in meinem Zielland? Wenn ja, wie kann ich diese bestmöglich vermeiden?
- Gibt es Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie oder Quarantäneregelungen im Zielland? Aktuelle Reisewarnungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gibt es hier
- Wie ist die Gesundheitsversorgung im Zielland? Werden zusätzliche Impfungen benötigt oder muss ich spezielle Medikamente mitnehmen?
- Wen kann ich im Notfall kontaktieren?
Ein paar Verhaltenstipps für die Zeit vor Ort:
- Holen Sie sich Tipps und Infos von den Einheimischen - diese kennen ihr Land am besten!
- Vermeiden Sie Demonstrationen und Protestmärsche.
- Seien Sie aufmerksam und passen Sie auf sich auf - versuchen Sie sich der Kultur anzupassen und nicht durch eine unbewusste oder unbeabsichtigte Geste Personen zu provozieren (z.B. ist es in einigen Ländern eine Beleidigung, seinem Gegenüber die Schuhsohle zu zeigen!).
- Informieren Sie Ihre Familie oder Freunde über Ihren Reisplan, sodass nachverfolgt werden kann, wo Sie sich wann aufhalten.
- Tragen Sie Ihre Wertgegenstände immer nah am Körper oder haben Sie diese gut im Blick.
- Legen Sie sich einen "Notgroschen" zur Seite und machen Sie sich Kopien von Ihren Ausweisdokumenten sowie von Ihrem Impfpass (und lassen Sie eine Kopie bei Ihrer Familie/Ihren Freunden).
- Speichern Sie sich die (lokalen) Notfalltelefonnummern (Polizei, Notruf, Kartensperrservice, Versicherungsservices) in Ihrem Smartphone/Handy ab.
- Registrieren Sie sich in der Krisenpräventionsliste "Elefand".
Informationen zu Reisewarnungen, Sicherheitshinweisen und Reisehinweisen finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amts.
In unserer Übersicht "Safety Aspects" haben wir einige Hinweise für einen sicheren Erasmus-Aufenthalt zusammengefasst.
Versicherungen
Mit einem ERASMUS+ Mobilitätszuschuss ist kein Versicherungsschutz verbunden - darum müssen Sie sich selbst kümmern. Denn wenn Sie durch ERASMUS+ gefördert werden, sind Sie verpflichtet, sowohl eine Kranken-, Auslandskranken-, Unfall- sowie eine Haftpflichtversicherung vorzuweisen, die bestimmte Eigenschaften besitzen - u.a. muss die Auslandskrankenversicherung auch Pandemiefälle abdecken und im Auslandspraktikum muss die Unfall- und Haftpflichtversicherung auch am Arbeitsplatz gelten. Darüber hinaus müssen Sie bei einem Auslandspraktikum im Rahmen Ihrer Bewerbung sogar eine Versicherungserklärung abgeben.
Was müssen Sie jetzt tun?
- Bei einem Auslandspraktikum abklären, ob und wenn ja welche Versicherungen Ihr Arbeitgeber übernimmt.
- Bei einem Auslandssemester abklären, ob und wenn ja welche Versicherungen z.B. über das Studierendenwerk oder Ihre Hochschule abgedeckt sind.
- Lesen Sie sich die Informationen zu den geforderten Versicherungen (Auslandspraktikum und Auslandsstudiensemester) genau durch.
- Lassen Sie sich gegebenenfalls von Ihrem Versicherungsberater beraten und informieren Sie sich, ob Ihre Versicherungen auch im Ausland gültig sind.
- Wenn Ihre Versicherungen den Anforderungen nicht entspricht, können Sie z.B. über den DAAD eine kostengünstige Gruppenversicherung abschließen, die den Vorgaben entspricht.
Wohnungssuche
In einigen Ländern ist es möglich, sehr spontan vor Ort ein WG-Zimmer oder eine Wohnung zu finden. Hierfür sollten Sie sich dann für die ersten Tage ein Zimmer in einem Hostel oder Privatzimmer mieten. Oftmals bietet es sich an, schon im Voraus nach einer Bleibe zu suchen. Dabei sollten Sie folgendes beachten:
- Von Zuhause aus sucht man am besten online nach Unterkünften. Bewährte Portale hierfür sind z.B. uniplaces , airbnb oder Gruppen auf Facebook
- Achtung: Oftmals werden Zimmer durch Agenturen vermittelt, die dafür Geld verlangen (so auch bei uniplaces und airbnb). Informieren Sie sich vorab über die Kosten!
- Lassen Sie sich nicht auf eine Anzahlung oder eine horrende Kaution ein, wenn Sie sich nicht 100% sicher sind, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt.
- Lassen Sie sich das Zimmer per Videochat zeigen und telefonieren Sie mit den potentiellen Vermietern oder Mitbewohnern - überzeugen Sie sich, dass Sie nicht auf eine Trickbetrügermasche hereinfallen.
- Tauschen Sie sich mit den Kommilitonen und Kommilitoninnen an Ihrer Heimathochschule aus - vielleicht gibt es jemanden, der schon in Ihrem Zielland oder sogar im selben Zielort war und kann Ihnen Tipps oder Kontakte zum ehemaligen Vermieter weitergeben.
- Bei einem Auslandsstudium können Sie auch in den Studentenwohnheimen vor Ort anfragen oder das dortige International Office um Tipps bitten.
- Bei einem Auslandspraktikum wird eventuell auch vom Arbeitgeber eine Unterkunft zur Verfügung gestellt - fragen kostet nichts!
Denken Sie auch daran, dass Sie sich um Ihr Zimmer bzw. Ihre Wohnung in Deutschland kümmern müssen - Was wollen Sie machen: Untervermieten? Kündigen? Weiterbezahlen? Klären Sie mit Ihrem Vermieter ab, welche Optionen für Sie möglich sind - nicht immer ist eine Untervermietung erwünscht.

