Überblick
Wir haben uns auf den Weg gemacht, gemeinsam – Studierende und Lehrende – Ideen zu sammeln für ein neues Bachelor-Studienangebot. Das im Co-Design entwickelte Projektlogo stellt die Sicht der Studierenden dar und reflektiert die Ausgangslage mit Studienangeboten zu Geodaten, ihrer Generierung und Analyse auf der einen und Data Science (hier Data Mining) auf der anderen Seite. Der technologische Wandel in der Datenprozessierung zeigt Potential einer professionellen Ausbildung an der Schnittmenge dieser beiden Bereiche, wobei im Projekt das Wie – die Ausgestaltung – über Fakultätsgrenzen hinweg erarbeitet wird.
Warum ein Co-Design-Project
Die Hochschule Karlsruhe hat mit stark rückläufigen Studierendenzahlen zu kämpfen. Viele der hier Tätigen sehen den großen Bedarf und auch die Chance für einen Wandel in der Ausbildung der Studierenden. Traditionell liegt der Schwerpunkt auf den Ingenieurfächern, dies noch relativ stark abgegrenzt pro Fachrichtung. Hier kann das langsame „Sterben“ lange etablierter Studiengänge (z. B. die Geo-Studiengänge, Fakultät IMM) beobachtet werden, aber auch einige neue Studiengänge (z. B. Data Science bei IWI) sind wenig nachgefragt. Insgesamt bleibt es schwer vorherzusagen, welche Studienrichtungen für Schulabgänger attraktiv sind, wobei einvernehmlich der Wunsch besteht, den Anteil der Studentinnen zu erhöhen. Heute reicht es nicht mehr, im Kreis der Professorenschaft neue Studien- und Prüfungsordnungen zu entwickeln, um die nächsten Generationen zu erreichen. Vielmehr muss es gelingen, zeitgemäße Lehr- und Lernformen zu etablieren.
Dabei beschäftigen uns folgende Fragen:
Wie gelingt es, die Vorstellungen der Lehrenden (solide Ausbildung, Abdeckung von Inhalten) und die der (potentiellen) Studierenden (Digitalisierung: Lehrformate, Umgang mit neuen Technologien, Projektorientierung) zusammenzubringen?
Wie kann man Frauen für ein Studium mit MINT-lastigen Themen begeistern?
Wie wird man der zunehmenden Heterogenität (starker Gradient bzgl. Vorwissen, Lernbereitschaft/-verhalten) unter den Studierenden besser gerecht?
Was umfasst das „New Normal“ in der Hochschullehre, wie kann es gewinnbringend für alle Stakeholder (Studierende, Lehrende, Arbeitsgeber) eingesetzt werden?
Wie können die „Future Skills“ reflektiv vermittelt, gelernt und gelebt werden? Wie kommen das Wie (Handhabe), das Wofür (Anwendung) und die Relevanz (Nachhaltigkeit) in den Blick?
Methoden
Die Entwicklung eines Studiengangskonzepts (als Vertiefungsvariante oder neuen Studiengang, gerne fakultätsübergreifend) erfolgt gezielt durch die Einbindung von Studierenden, Lehrenden und Expert:innen im Rahmen einer Workshop-Reihe. Dabei fungieren a) die Studierenden als Ideen- und Feedbackgeber, b) die Lehrenden, um von den Studierenden zu lernen, was geschätzt wird und attraktiv/zeitgemäß ist, und Expert:innen bzgl. Inhalten bzw. für die Moderation.
Eine repräsentative Umfrage unter Studierenden bzgl. der Ideen zum neuen Studienangebot wird zu einem breiten Meinungsbild auch jenseits der Hochschule führen. Sie wird ergänzt um eine Bedarfsanalyse, welche Industrie und Behörden zu Wort kommen lässt und die Hochschullandschaft auf bestehende Angebote „abklopft“.
Die Studierenden werden auch als Tutoren beim Testen neuer Lehr-/Lernformen und -formate in einer Kreativ-Lehr-/Lernumgebung eingesetzt. Zudem sollen sie sich bei der Erarbeitung einer Werbestrategie für das neue Studienangebot mit ihren Ideen einbringen. Die Einbindung als gestaltende Akteure von Beginn an vermittelt Glaubwürdigkeit, gemeinsam neue Wege in der Lehre gehen zu wollen und steigert die Chancen auf höhere Bewerberzahlen. Dabei tragen wir Sorge, die Diversität als auch Heterogenität der Studierenden abzubilden. Hier interessiert uns als Lehrende, wie Fördern und Fordern durch neue Lehr-/Lernformate unterstützt werden kann, sowie die Meinung von Schülerinnen, um auf Dauer mehr Studentinnen zu gewinnen.
Zeitplan
2024
- Workshop 1 – Ideensammlung zu neuem Studienangebot (28. & 29. Apr.)
- Fortbildung 1 für Lehrende zum Umgang mit der Heterogenität der Studierenden (Juni)
- Workshop 2 – neue Lehr-/Lernformen und -formate (25. & 26. Jul.)
- Bedarfsanalyse (Apr. bis Jul.)
- Einrichtung des Kreativraums (Apr. bis Aug.)
- Schulung 1 – Lehr-/Lernformen testen (September)
- Testen neuer Lehr-/Lernformen im laufenden Lehrbetrieb (WiSe 2024/25)
- Workshop 3 – Vorbereitung der repräsentativen Umfrage (6. & 7. Nov.)
- Repräsentative Umfrage (Okt. bis Dez.)
- Ausloten weiterer HKA-Kooperationen (Okt. bis Jan.)
- Fortbildung 2 für Lehrende zum Umgang mit der Heterogenität der Studierenden (November)
- Angebote für Schüler:innen
2025
- Workshop 4 – Vorstellung und Reflexion der Auswerteergebnisse (Januar)
- Schulung 2 – Lehr-/Lernformen testen (März)
- Testen neuer Lehr-/Lernformen im laufenden Lehrbetrieb (SoSe 2025)
- Konkretisierung des Studienangebots (Mär. bis Dez.)
- Workshop 5 – Ideenwerkstatt Bewerbung des Studienangebots (Mai)
- Sommerschule für interessierte Schülerinnen
- Schulung 3 – Lehr-/Lernformen testen (September)
- Testen neuer Lehr-/Lernformen im laufenden Lehrbetrieb (WiSe 2025/26)
- Angebote offizieller Modulangebote über Fakultätsgrenzen hinweg (WiSe 2025/26)
- Workshop 6 – Werkstatt Ausarbeitung Social-Media-Kampagne (November)
- Angebote für Schüler:innen
2026
- Angebote für Schüler:innen
- Workshop 7 – zum Projektabschluss Blick zurück / nach vorn (Februar)