AutoRICH
Autonomes Fahren - Chancen und Risiken
Hintergrund
Um das autonome Fahren ist in den letzten Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Bund und Länder investieren in Testfelder für autonome Fahrzeuge und die Industrie arbeitet mit hohem Aufwand an der Weiterentwicklung der Technik. Thematisch eng verbunden mit der Transformation der Städte zu „Smart Cities“ gilt autonomes Fahren schon fast als Synonym für die Mobilität der Zukunft.
Am Beispiel der Stadt Karlsruhe wurden die Chancen und Risiken des autonomen Fahrens hinsichtlich der Auswirkungen auf Verkehr und die Gestaltung des öffentlichen Raums in einem interdisziplinären Forschungsverbund untersucht.
Zielstellung
Grundsätzlich sind mit dem autonomen Fahren verschiedene Chancen und Risiken verbunden:
Chancen:
- höhere Verkehrssicherheit, da menschliche Fehler vermieden werden
- mehr Fahrkomfort
- neue Mobilitätsangebote, auch für bisher nicht (auto)mobile Personengruppen
- Reduzierung der Fahrzeugflotte durch Verlagerung von Fahrten auf attraktive Car-Sharing- und Ride-Sharing-Angebote
- geringerer Parkraumbedarf im öffentlichen Raum durch reduzierte Fahrzeugflotte und automatisiertes Valet-Parking
Risiken:
- mehr Verkehr durch Leerfahrten und Mobilität weiterer Personengruppen
- höherer Kfz-Bestand, da Parkraum an anderen Orten genutzt werden kann
- Beeinträchtigung der Stadtqualität
- Reduktion der Attraktivität des ÖPNV
Mit dem Projekt wurden Vorschläge erarbeitet, wie sich das autonome Fahren so gestalten lässt, damit es einen Beitrag zu einer stadtverträglichen Mobilität leistet. Im Vordergrund stand dabei die Perspektive der Kommunen und der Nutzer.
Vorgehensweise
Unter Einbeziehung des Testfelds „Autonomes Fahren“ in Karlsruhe wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
- Analyse des Mobilitätsverhaltens anhand der Mobilitätsbefragungen in Karlsruhe
- Befragung von Expertinnen und Experten in Interviews
- Durchführung einer Online-Umfrage
- Beschreibung der zu erwartenden Änderung der Mobilitätsmuster der Nutzer aufgrund des autonomen Fahrens
- Diskussion von Regulierungs- und Steuerungsmöglichkeiten
- Entwicklung von mehreren Szenarien für die Entwicklung von Verkehrsaufkommen und der Gestaltung des öffentlichen Raums
- Modellierung der veränderten Verkehrsmengen im Straßennetz
- Abgleich der Szenarien mit den städtebaulichen und verkehrlichen Leitbildern
- Erprobung von Interaktionsmöglichkeiten autonomer Fahrzeuge mit Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf Mischverkehrsflächen und Ableitung einer Empfehlung für deren zukünftigen Einsatz
Aus den Ergebnissen wurden schließlich mehrere Empfehlungen für die Gestaltung des autonomen Fahrens im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Verkehr abgeleitet. Die wesentlichen Arbeitsschritte des Projekts sowie die Schlussfolgerungen und Empfehlungen wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Diese können Sie unter folgendem Link herunterladen:
Projektlaufzeit
2018 bis 2022
Projektpartner
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), House of Competence (HoC), Methodenlabor
Ingenieurbüro Koehler & Leutwein GmbH & Co KG
Prof. Dr.-Ing. Wilko Manz - Institut für Mobilität und Verkehr (imove), TU Kaiserslautern
Fraunhofer-Insitut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB)