Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences

gesetzliche Überholabstände

Das Fahrrad ist DAS Verkehrsmittel der Zukunft. Radfahren vereint persönliche (aktive Mobilität, körperliche Fitness) und gesellschaftliche (emissionsfrei, flächensparsam, stadtverträglich) Vorteile für eine zukunftsfähige, nachhaltige Mobilität.

Hintergrund

Die Einhaltung ausreichender Abstände beim Überholen fördert sowohl die objektive Verkehrssicherheit als auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrenden und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs. Erste Erkenntnisse zu den Überholabständen zwischen Kfz und Fahrrad liegen aus bürgerschaftlichen und wissenschaftlichen Messkampagnen vor. So zeigt eine Erhebung der Hochschule Karlsruhe im Jahr 2020, dass auf Hauptverkehrsstraßen ca. 50 % der überholenden Kfz einen Abstand von 1,5 m zum Fahrrad unterschreiten (Röder et al. 2021). Eine weitere Erhebung der Hochschule Karlsruhe zeigt zudem, dass Überholvorgänge der häufigste Faktor zur Auslösung messbarer Stressreaktionen bei Radfahrenden sind und damit zentral auf deren subjektives Sicherheitsgefühl einwirken (Merk 2019; Merk et al. 2021). Aus Sicht der objektiven Verkehrssicherheit ist zu berücksichtigen, dass Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden durch überholende Kfz selten sind. Wenn diese passieren sind Sie jedoch häufig mit hohen Unfallfolgen verbunden.

Diese hohe Bedeutung ausreichender Überholabstände Kfz/Fahrrad ist noch nicht im Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmenden angekommen. Die mit der StVO-Novelle 2020 eingeführte Verhaltensregel (Überholabstand innerorts mind. 1,5 m und außerorts mind. 2,0 m) ist im Verkehrsalltag wenig bekannt. Maßnahmen für ein besseres Miteinander bei Überholvorgängen Kfz/Fahrrad sind für die angestrebte Förderung des Radverkehrs essentiell. Nur durch eine Kooperation der Akteure Kfz-Führende, Radfahrende und kommunale Verwaltungen kann eine Reduzierung von zu engen Überholvorgängen und eine wechselseitig erhöhte Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmenden erreicht werden.

Zielsetzung und Motivation

Enge Überholvorgänge Kfz/Fahrrad beeinträchtigen das subjektive Sicherheitsempfinden von Radfahrenden. Durch eine Messung der Überholabstände von Kfz/Fahrrad (Messung durch Fahrräder mit Abstandsmesssensoren) werden in 10 Modellkommunen kritische Straßenabschnitte mit zahlreichen engen Überholvorgängen identifiziert. Für diese Straßenabschnitte werden dann mit der Kommunalverwaltung temporäre Realexperimente (Markierungen, Querschnittsaufteilung, Plakate, Schilder, lokale Kampagnen etc.) als Maßnahmen entwickelt, durchgeführt und evaluiert, um enge Überholvorgänge zu reduzieren. Der Erfolg der Realexperimente wird durch eine Nachher-Messung verifiziert. Ziel ist es, Hilfestellungen für Kommunen zu entwickeln, wie sie kritische Situationen, die besonders häufig mit engen Überholvorgängen Kfz/Rad einhergehen identifizieren und Maßnahmen zu deren Bewältigung treffen können. Angestrebt wird die Entwicklung von Vorgehensweisen und Maßnahmen, die auf andere Kommunen übertragen und skaliert werden können.

Projektlaufzeit

01.01.2022 - 30.04.2024

Projektpartner

AGFK-BW

Kommunale Partner

Stadt Aalen

Stadt Backnang

Stadt Baden-Baden

Stadt Heilbronn

Stadt Mengen

Stadt Offenburg

Stadt Schorndorf

Stadt Singen

Stadt Stuttgart

Stadt Ulm

Kontakt

Projektleitung HKA
Prof. Dr. Jochen Eckart

Tel. +49 (0) 721 925-2920
jochen.eckartspam prevention@h-ka.de

zum Profil

Kontakt

Projektmitarbeiterin
Catharina Lutz M.Sc.

Tel. +49 (0) 721 925-2589
catharina.lutzspam prevention@h-ka.de

zum Profil