Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences

Gemeinsame Forschung für nachhaltige Stadtentwicklung

Gemeinsam mit der SungKyunKwan Universität (SKKU) in Seoul/Suwon in Südkorea baut die Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft eine gemeinsame Forschungspräsenz zum Thema Nachhaltige Stadtentwicklung auf. Das Akronym GEFONAS steht dabei für „Gemeinsame Forschung für Nachhaltige Stadtentwicklung“. KoGeReC steht wiederum für „Korean German Research Center“.

Hintergrund

Die Themenschwerpunkte Stadtplanung, Mobilität, Energie- und Wassermanagement bzw. Klimaanpassung sind eng miteinander verbunden, werden bisher aber häufig zu isoliert betrachtet. Zwischen Mobilität und Siedlungsformen besteht eine Wechselbeziehung. So hängt die Mobilität eines Ortes in hohem Maße von seiner Siedlungsform ab, während die Siedlungsform wiederum von den Mobilitätsoptionen eines Ortes abhängt. Mobilitäts- und Siedlungsformen haben großen Einfluss auf den Energieträger und den Energieverbrauch. Die Energieverfügbarkeit und die Energiepreise wirken sich demgegenüber auf die Siedlungsentwicklung und das Mobilitätsverhalten aus. Der voranschreitende Klimawandel erfordert massive Reaktionen im Bereich der Stadtplanung, der Verkehrsplanung und im Energiesektor.

Zielstellung

Mit dem Projekt GEFONAS sollen Forschung, Entwicklung und Lehre in den Themenbereichen Stadtplanung, Mobilität, Energie- und Wassermanagement bzw. Klimaanpassung interdisziplinär vernetzt werden. Dabei gilt es durch die Kooperation von deutschen und koreanischen Experten Synergien und einen internationalen Technologietransfer zu erzeugen.

Methode

Gemeinsame Forschungspräsenz:

Neben der inhaltlichen Arbeit in Forschung, Entwicklung und Lehre werden in der Hochschule Karlsruhe sowie in der SKKU räumliche Präsenzen eingerichtet, die für Forscher aus dem jeweiligen Partnerland als Anlaufstelle und Arbeitsplatz während eines Auslandaufenthalts dienen.

Stadt- und Quartiersentwicklung:

Das übergreifende Schwerpunktthema ist die Stadtplanung mit Fokus auf der behutsamen Entwicklung von Quartieren. Auf diesem Themengebiet gab es bereits im Rahmen des Projekts „Urban Voids“ Kooperationen der beteiligten Hochschulen, bei denen sich die Verknüpfungen zu den im Folgenden genannten weiteren Arbeitsfeldern herausstellen.

Stadtverträgliche Mobilität

Die Zusammenarbeit mit einem technologisch so hoch entwickelten Land wie Südkorea bietet aus deutscher Sicht besondere Potenziale, z.B. bei der Entwicklung von Systemen zur Organisation und Optimierung multi- und intermodaler Mobilitätsformen.

Bereits im Rahmen des Urban-Voids-Projektes zeichneten sich gemeinsame Interessen beim Themenkomplex Nahversorgung, Nahmobilität, Förderung von Rad- und Fußverkehr und der darauf abgestimmten Gestaltung von städtischen Straßenräumen ab.

Eine Sonderrolle kommt dem Thema autonomes Fahren zu: Sowohl die koreanischen als auch die deutschen Kooperationspartner sind an Forschungsprojekten zum autonomen Fahren beteiligt. Über die technischen Fragestellungen hinausgehend sollen im Rahmen gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten jedoch auch die Auswirkungen des Autonomen Fahrens im Hinblick auf die Ziele der Stadt- und Verkehrsplanung betrachtet werden.

Klimaanpassung und Starkregenereignisse:

Starkregenereignisse nehmen weltweit zu. Auch in Deutschland und Korea stellt sich die Frage, wie mit den Wassermassen, welche von der Kanalisation nicht mehr abgeleitet werden können, umgegangen wird. Bereits im Rahmen des Urban-Voids-Projektes hat diese Fragestellung die Teilnehmenden des Workshops bei den Planungen für die Sanierung des Stadtviertels Sangdo-Sa-Dong beschäftigt und zu verschiedenen Entwurfsansätzen für die Straßenräume geführt. Eine gemeinsame Erprobung und Evaluierung der verschiedenen Ansätze in beiden Ländern im Rahmen von F&E-Projekten wird angestrebt.

Energieversorgung:

Die Energieversorgung und deren nachhaltige Gestaltung ist in beiden Ländern ein Thema von hoher Priorität. Neben der Versorgung von Gebäuden mit Heiz- und elektrischer Energie rückt dabei auch zunehmend die für die Mobilität notwendige Energie in das Blickfeld. Dies gilt ebenso für die dezentrale Erzeugung und Nutzung von regenerativer Energie.

Im Mobilitätsbereich werden batterieelektrische Antriebe derzeit stark gefördert. Aufgrund der derzeit noch recht begrenzten Reichweiten, der langen Ladezeiten sowie der ungelösten Frage nach der Ladeinfrastruktur sind Elektrofahrzeuge derzeit noch umstritten. In wasserstoff- bzw. brennstoffzellenbasierten Antrieben wird ebenfalls ein großes Potenzial gesehen, aber auch hier ist die Akzeptanz bei den Kunden noch überschaubar. Eine integrative Betrachtung der regenerativen, dezentralen Energieerzeugung im Kontext von Stadtplanung und Mobilität ist daher ein weiterer Arbeitsschwerpunkt von GEFONAS.

Vorläuferprojekt Urban Voids:

Das Projekt GEFONAS bzw. KoGeReC baut auf eine vorhergehende Kooperation zwischen der Seoul National University (SNU) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf. Unter dem Titel „Urban Voids“ (Städtische Lücken) wurde der Austausch auf dem Gebiet Stadtplanung initiiert. Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt "Urban Voids"

Projektlaufzeit

2017 bis 2019

Projektpartner

SungKyunKwan Universität (SKKU)

Seoul National University (SNU)

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Gefördert durch

Kontakt

Projektleitung HKA
Prof. Dr.-Ing. Jan Riel

Tel. +49 (0) 721 925-2626
jan.rielspam prevention@h-ka.de

zum Profil