Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Pflege

Personen-Transfer Roboter-Assistent

Ausgangslage

Der Personen-Transfer Roboter-Assistent PeTRA soll die Pflegekräfte vom zeit- und personalaufwändigen Patiententransport (z.B. von Untersuchungsräumen auf Station) entlasten und mehr Zeit für „gute Pflege“ geben. Auch wenn die Transporttätigkeiten oftmals an Hilfskräfte delegiert werden, fallen in den Randzeiten, in denen diese Hilfskräfte in vielen Einrichtungen nicht im Dienst sind, die Transporttätigkeiten oftmals doch wieder auf examinierte Pflegekräfte zurück. Für den begleiteten Hin- und Rücktransfer einer Person sind bis zu vier Wege des Personals erforderlich (Hinbringen und zurück, Abholen und zurück), das in dieser Zeit dann nicht für die eigentlichen Pflegetätigkeiten zur Verfügung steht. Außerdem wird bei diesen Transporten die Mobilität der Personen nicht gefördert, weil die Zeit fehlt; stattdessen wird standardmäßig manuell und effizient per Rollstuhl oder Bett transferiert. Dem Beförderten wird zudem die Autonomie abgesprochen, selbst zu entscheiden, ob und wie er gehen möchte oder nicht. Berücksichtigt man, dass bei guter Pflege der Mensch im Fokus steht, ist die Anforderung, jede Person mittels eines menschlichen Begleiters zu bewegen, kaum noch aufrechtzuerhalten.

Gesamtziel

Das übergeordnete Ziel von PeTRA (Personen-Transfer Roboter-Assistent) ist die Erschaffung einer Unterstützungslösung in der Patientenlogistik zur hochwertigen Erfüllung der Bedarfe bei gleichzeitiger Entlastung der Pflege(hilfs)kräfte. Hierdurch sollen Mehrwerte für Anwender und Betreiber entstehen, im Fokus steht dabei die Rückgewinnung von examinierten Pflege-Kapazitäten von nicht pflegerischen Aktivitäten. Die das System „nutzenden“ Patienten werden fallbezogen-flexibel und somit bedarfsgerecht z.B. zu Untersuchungen geleitet. Die Zeit, welche die Pflege(hilfs)kräfte durch die angestrebte Lösung gewinnen, kommt der Gesamtheit der Patienten durch mehr Zuwendung und Fürsorge zu Gute. Die angestrebte Lösung verursacht für die gesamte Organisation keinen finanziellen Mehraufwand und erfüllt damit die Anforderungen nach ELSI+ vollumfänglich.
PeTRA liefert „gute Pflege“, weil es durch die integrative Bedarfserhebung und eine durchgängige Projektbegleitung nach ELSI+  eine pflegepraxiskonforme Lösung anstrebt. Durch Berücksichtigung des EPT-Kriterien-Sets (Economical, Practical and Technological) wird gewährleistet, dass sich die Lösungsansätze an den Bedarfen der Pflege-Praxis und den Pflegenden ausrichten.

Durch Umsetzung des “Multi-Mobilitätskonzepts” wird die individuelle Mobilität des Patienten mit folgenden Vorteilen unterstützt:

  1. Steigerung der Autonomie und Selbstständigkeit: Patienten werden ihren Fähigkeiten konform geführt. Niemand muss in den Rollstuhl: Wenn auch langsam, mit diesem System kann jeder ohne Personalaufwand gehen.
  2. Entlastung der Pflegekräfte und Steigerung der Qualität der Pflege: Die Transportaufwände in einem 100 Betten-Haus können überschlägig 10 Vollzeitstellen betragen. PeTRA Systeme können hier zur Dämpfung es Personalmangels und zur Steigerung der Qualität der Pflege beitragen, weil den Pflegekräften mehr Zeit für die eigentlichen Pflegetätigkeiten bleibt.
  3. Termingerechte und fehlerfreie Abholung/Ablieferung von Patienten: Durch den Fokus auf den automatisierten Patiententransfer, wird die Termintreue und der Ablauf der internen Prozesse der Einrichtung deutlich verbessert.
  4. Mobilitätsförderung durch Einsatz als Begleit-Assistent beim Spazierengehen.
  5. Erweiterbarkeit für Reha-Anwendungen: PeTRAs Roboterarm kann in zukünftigen Weiterentwicklungen auch Reha-Aufgaben übernehmen.

Stand

Laufendes Projekt 02/2020 — 01/2023

Projektkonsortium

Das Projekt wird gefördert von

Projektförderung im Rahmen der BMBF-Bekanntmachung „Robotische Systeme für die Pflege“