Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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„Next Level“-Hauptuntersuchung

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Autonome Fahrzeuge in der Hauptuntersuchung

Gemäß SAE International gelten Fahrzeuge ab Level 3 als autonome Fahrzeuge, bei denen eine durchgängige Überwachung durch den Fahrer nicht mehr notwendig ist. Bisher sind im Straßenverkehr Assistenzsysteme (z.B. Autobahnpilot) als Vorstufe davon zu finden (Level 1-2). Streckenweise fahren diese Fahrzeuge selbständig, doch der Fahrer muss stets die Fahrfunktionen überwachen. Die Automobilhersteller arbeiten mit Hochdruck an dem „Next Level“-Auto (Level 3-5). Antreiber dieser Vision sind der Wunsch nach mehr Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr. Gleichzeitig erfordern neue Technologien verlässliche Zulassungs- und Prüfverfahren über die gesamte Betriebszeit. Neben Fehlerquellen, wie z.B. ein nicht korrekt ausgerichteter Sensor, bietet die Vernetzung mit der Außenwelt ebenfalls Angriffsflächen für gezielte Manipulationen. Um auch zukünftig die Verkehrssicherheit sicherzustellen, beschäftigt sich das Projekt mit Diagnose und Prüfmöglichkeiten für die „Next Level“-Hauptuntersuchung.

Die Forschungskooperation untersucht Möglichkeiten der Diagnose autonomer Fahrfunktionen und der Prüfung sicherheitsrelevanter Fahrzeugsysteme

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH und die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft haben einen Vertrag über eine Forschungskooperation abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die „Diagnose autonomer Fahrfunktionen“ und die „Prüfung sicherheitsrelevanter Fahrzeugsysteme“. Die GTÜ und die Hochschule Karlsruhe haben dazu eine gemeinsame Forschungsgruppe am Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM) der Hochschule eingerichtet, die institutsseitig von Prof. Dr.-Ing. Philipp Nenninger und Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten geleitet wird. Über die Dauer der Arbeit werden dort die gemeinsamen Forschungsprojekte in Promotionen, Bachelor- und Masterthesen praxisnah untersucht.

Schwerpunkte

Diagnose
Automotive Security
Homologation
Hauptuntersuchung

Hintergrund der Arbeit

Hintergrund ist die voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeugsysteme, welche im Straßenverkehr durchgängig hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgesetzt sind. Mit einem durchschnittlichen Alter von 9,6 Jahren [Statistik: kba, 2020] sind Personenkraftwagen bzw. deren Sensoren, Kameras und Aktoren den allgegenwärtigen Alterungs- und Verschleißerscheinungen ausgesetzt. Hinzu kommen vermehrt Over-the-Air-Update Möglichkeiten, die Software-Änderungen im Feld ermöglichen und dadurch drahtlose Schnittstellen zum Flashen von Steuergeräten zur Verfügung stellen.
Über die gesamte Betriebszeit gilt es, die Verkehrssicherheit sicherzustellen. Hierfür leistet u.a. die Hauptuntersuchung auf deutschen Straßen einen wichtigen Beitrag: Denn bei ihrer Durchführung werden die Fahrzeuge ,,auf ihre Verkehrssicherheit, ihre Umweltverträglichkeit sowie auf Einhaltung der für sie geltenden Bau- und Wirkvorschriften untersucht.“ [Anlage VIII, Absatz 1.2.1, StVZO]. 

Auch im Fall von autonomen Fahrzeugen ab SAE Level 3 muss getreu dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ stets eine Überprüfung der Verkehrstauglichkeit stattfinden, um den Schutz des Menschen im Straßenverkehr sicherzustellen. Entsprechend der voranschreitenden SAE Level, gilt es im Rahmen der Arbeit Prüfmethoden zu ermitteln, die dem aktuellen Stand der Technik gerecht werden. 

Zielsetzung des Projekts

Insgesamt verfolgt das Projekt das Ziel, einen Beitrag zur Verkehrssicherheit von morgen zu liefern, indem Fragen beantwortet werden wie: Welche Systeme sind zukünftig zur Bewertung der Verkehrstauglichkeit zu überprüfen, wie können diese getestet werden und in welchem Umfang muss dies geschehen. Im Rahmen der Forschungskooperation werden demnach Vorschläge für zukünftige Homologationsvorgaben und Hauptuntersuchungsvorgaben in zwei Bereichen erarbeitet: in einem Fall steht die Überprüfung der Cybersicherheit im Vordergrund und im anderen Fall die Funktionsprüfung der autonomen Fahrfunktionen.

 

Kontakt

Akademische Mitarbeiterin
Mona Hellstern, M.Sc.
Tel.: +49 (0)721 925-1440 
mona.hellsternspam prevention@h-ka.de

Adresse & Post

Kontakt

Akademischer Mitarbeiter
Felix Müller, M.Sc.
Tel.: +49 (0)721 925-1605 
felix.muellerspam prevention@hs-karlsruhe.de

Adresse & Post

Mehr über unsere Ausstattung: Automotive Mobility Lab

Eckdaten

Art des Projekts: Forschungskooperation
Dauer des Projekts: 04/2018 – 12/2023 
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten
Prof. Dr.-Ing. Philipp Nenninger
Doktorandin Security-Prüfverfahren: Mona Gierl, M.Sc.
Doktorand Diagnose autonomer Fahrfunktionen: Felix Müller, M.Sc.
Konsortium: Hochschule Karlsruhe
Partner: Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Fördergeber: Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Karlsruhe
Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM)
Moltkestr. 30
76133 Karlsruhe

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Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM)
Postfach 2440
76012 Karlsruhe