Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences

VDI Digitalisierung und Verlagerung

Digitalisierungs- und Verlagerungsverhalten in der deutschen Industrie – Trends und Zusammenhänge

Zielsetzung

Ziel der Analyse für den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ist es, gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI folgende Fragen zu analysieren:

  1. Welchen Stand bzw. Grad der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsprozesse hat die deutsche Industrie bereits erreicht und welche Dynamiken und Trends zeigen sich aktuell?
  2. Welcher Zusammenhang zeigt sich zwischen dem Grad der Digitalisierung und ausgewählten, betrieblichen Leistungskennziffern?
  3. Wie viele und welche Betriebe haben in den Jahren 2014 bis 2015 Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert und wie viele Betriebe haben im gleichen Zeitraum Teile ihrer Produktion wieder an den deutschen Standort zurückverlagert?
  4. Welcher Zusammenhang zeigt sich zwischen dem Grad der betrieblichen Digitalisierung und der Neigung zu Produktionsverlagerungen ins Ausland bzw. Rückverlagerungen aus dem Ausland? Geht eine intensivere Digitalisierung mit weniger Auslandsverlagerungen oder mehr Rückverlagerungen einher?

Zentrale Ergebnisse und Haupterkenntnisse

  • Zwischen der betrieblichen Nutzung von Digitalisierungstechnologien und der Verlagerungsneigung der Betriebe zeigt sich indes kein signifikanter Zusammenhang. Demnach zeigen Betriebe, die als „Aktive“ oder „Fortgeschrittene“ bereits mehrere Digitalisierungstechnologien in verschiedenen Technologiefeldern nutzen, keine unter- oder überdurchschnittliche Wahrscheinlichkeit, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern.
  • Digitalisierungsaktivere Betriebe verlagern häufiger Teile ihrer Produktion in die asiatischen Wachstumsmärkte und seltener in die EU, die vorrangig Lohnkostenvorteile bieten. Sie suchen demnach sowohl mit ihren Digitalisierungs- als auch mit ihren Verlagerungsaktivitäten eine erhöhte Flexibilität und Fähigkeit zur kundennahen Produktion, um die zunehmend individualisierten Kundenwünsche in verschiedenen Regionen effizient bedienen zu können.
  • Auch das logistische Regressionsmodell zur Erklärung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Industriebetrieb von 2013 bis Mitte 2015 Rückverlagerungen aus dem Ausland vorgenommen hat, ist signifikant und zeigt eine zufriedenstellende Modellgüte.
  • Ein signifikant positiver Zusammenhang zeigt sich zudem zwischen der betrieblichen Nutzung von Digitalisierungstechnologien und der Rückverlagerungsneigung der Betriebe. Demnach haben „fortgeschrittene“ Betriebe, die bereits vor 2013 mindestens eine Technologie aus jedem der drei Technologiefelder eingeführt haben, signifikant häufiger Teile ihrer Produktion wieder an den deutschen Standort zurückverlagert als „Nichtnutzer“ von Digitalisierungstechnologien.

Die wichtigsten Erkenntnisse werden auf verschiedenen, gemeinsamen Pressekonferenzen im Frühjahr 2016 den eingeladenen Medienvertretern und der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Projektlaufzeit

  • Oktober 2016 bis Mai 2017

Mitarbeitende

  • Prof. Dr. Steffen Kinkel

Kontakt

Projektleiter
Prof. Dr. Steffen Kinkel

Tel.: +49 (0)721 925-2915
Fax: +49 (0)721 925-2965
steffen.kinkelspam prevention@h-ka.de

Geb. E, Raum 105
Moltkestraße 30
76133 Karlsruhe