Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Projekt Waterwise, alpine Gebirgslandschaft mit Flusslauf; Copyright: Till Rehm, UFS GmbH

Waterwise

Entwicklung nachhaltiger Strategien für alpine Quellgebiete 

Motivation

Alpine Quellgebiete sind von entscheidender Bedeutung für die Wasserversorgung und die Bereitstellung zahlreicher Ökosystemdienstleistungen, darunter Biodiversität, Hochwasserschutz und Bewässerung. In den letzten Jahren sind diese sensiblen Gebiete jedoch durch den Klimawandel und intensive menschliche Nutzung zunehmend unter Druck geraten. 

Die steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster führen zu deutlichen Veränderungen in der Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität. Diese Entwicklungen gefährden nicht nur die alpine Natur, sondern auch die Lebensgrundlage vieler Menschen in der Region. Gleichzeitig fehlen lokal agierenden Akteuren oft die Werkzeuge und Daten, um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen. 

Das Projekt WATERWISE schließt diese Lücke, indem es Wissenschaft, Technologie und Praxis miteinander verbindet. Ziel ist es, robuste Strategien zu entwickeln, die den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung alpiner Quellgebiete sicherstellen

Ziele

Das Projekt verfolgt folgende zentrale Ziele: 

  • Bereitstellung wissenschaftlich fundierter Daten und Modelle, um die Vulnerabilität alpiner Quellgebiete gegenüber Klima- und Landnutzungsänderungen zu bewerten.
  • Entwicklung einer Open-Source-Toolbox zur Analyse und Visualisierung von hydrologischen und ökologischen Daten.
  • Schaffung partizipativer Ansätze, um Gemeinden, Behörden und politische Akteure in die Entwicklung nachhaltiger Strategien einzubinden.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung alpiner Quellgebiete durch Bildungsprogramme, kreative Kommunikation und Outreach-Veranstaltungen. 

Methoden

Projekt Waterwise, Projektteam bei Messungen im Fluss

1. Sensorsysteme und Crowdsourcing

Für die Erfassung hydrologischer Daten setzt das Projekt auf kostengünstige Sensorsysteme. Ergänzt wird dieser Ansatz durch Crowdsourcing-Methoden, bei denen lokale Akteure und die Bevölkerung in die Datensammlung eingebunden werden.

Projekt Waterweise, Messgeräte

2. Digitale Toolbox

Entwicklung einer web-basierten benutzerfreundlichen Toolbox, um hydrologische und klimatische Daten zu analysieren und visualisieren, um daraus die Vulnerabilität alpiner Quellgebiete und dementsprechend lokale Handlungsempfehlungen abzuleiten. 

Projekt Waterwise, Landkarte Pilotstandorte

3. Pilotstandorte

An sieben Pilotstandorten, wird die Toolbox getestet und entwickelt. Die Hochschule Karlsruhe koordiniert die Arbeiten am Partnach-Standort (Zugspitze) und unterstützt die Strategieentwicklung in Zusammenarbeit mit der Universität Passau. 

Projekt Waterwise, Messgeräte in alpiner Landschaft

4. Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit

Lehrmaterialien und Workshops befähigen lokale Akteure, die Toolbox und die Sensorsysteme eigenständig anzuwenden. Ergänzt wird dies durch kreative Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für die Bedeutung alpiner Quellgebiete zu stärken. 

Waterwise-Projektteam: Teilnehmer:innen beim Kickoff-Meeting des internationalen Forschungsprojekts „Waterwise“ Mitte November im Schweizer Poschiavo

5. Kooperation und Austausch

Die Hochschule Karlsruhe arbeitet eng mit lokalen Partnern wie der Umweltstation Schneefernerhaus, den bayerischen Wasserbehörden sowie Naturschutzorganisationen zusammen. 

Projektförderung

Das Projekt wird gefördert durch das INTERREG Alpine Space Programme und ist co-finanziert von der Europäischen Union.

Projektlaufzeit

01.09.2024-31.08.2027