Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Projekt Töging, Beispiel für eine kolmatierte Gewässersohle

Kolmation im wasserbaulichen Labor

Kolmation - Untersuchung der physikalischen Interaktionen zwischen Prozessen im Oberflächengewässer und Interstitial

Hintergrund

Unter Kolmation wird allgemeinhin die „Verstopfung“ von kiesigen Gewässersohlen mit teilweise weitreichenden negativen ökologischen Auswirkungen verstanden. Es existiert ein wissenschaftlicher Konsens, dass sowohl Prozesse im Oberflächengewässer, als auch interstitiale Prozesse in der Gewässersohle die zeitliche und räumliche Verteilung von Kolmationsprozessen verursachen.

Jedoch bestehen substantielle Wissenslücken in der Beschreibung der Dynamik der beteiligten Prozesse sowie deren Wechselwirkungen. Folglich existiert bisher keine grundlagenorientierte Beschreibung der physikalischen Interaktionen zwischen Oberflächen- und Interstitialprozessen, welche im Rahmen dieses Projektes auf Basis von wasserbaulichen Laborversuchen unter kontrollierten Randbedingungen untersucht werden.

Zielsetzung

Der Schwerpunkt des Forschungsvorhabens liegt auf physikalischen Laborversuchen in einer Versuchsrinne, um die Mechanismen der Kolmation durch Isolation von einzelnen Prozessen gezielt zu erforschen. Die wesentlichen Untersuchungsziele beinhalten Untersuchungen zum Einfluss der Turbulenzen an der Grenzfläche Sediment-Wasser auf die Sedimentinfiltration und auf das lokale mehrdimensionale Geschwindigkeitsfeld in den Poren.

 

Zusätzlich werden die auf bereits infiltrierte Partikel wirkenden interstitialen Strömungskräfte untersucht, um daraus Grenzwerte für den interstitialen Transportbeginn abzuleiten. Letztlich gilt es funktionale Zusammenhänge zwischen der zunehmenden Porenverfüllung, deren Auswirkung auf das interstitiale Strömungsfeld zu unterschiedlichen Infiltrationsraten zu erkunden.

Methoden

Für die Rinnenversuche im Labor wird ein innovatives Aufbau- und Messkonzept zur räumlichen und zeitlichen Erfassung der Infiltrations- und Akkumulationsprozessen, sowie des interstitialen Strömungsfelds verwendet. Zum Einsatz kommen u.a. die Particle Image Velocimetry (PIV) für die mehrdimensionale Erfassung Strömungsfeldern, die Gamma-Absorptions-Messung für die Messung von Infiltrationsmassen, sowie 3D-Drucker zur Herstellung von vereinfachten Gewässersohlen. Das Messkonzept resultiert in der Erfassung eines detaillierten und bisher einzigartigen Datensatzes.  

Projekt Kolmation

Kontakt

Hochschule Karlsruhe

Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Markus Noack

Telefon: +49 (0)721 925-2619
markus.noackspam prevention@h-ka.de

Universität Stuttgart

Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung (IWS)
Lehrstuhl für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft

Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht

Tel.: +49 (0)711 685-64461
silke.wieprechtspam prevention@iws.uni-stuttgart.de

Stand

Laufendes Projekt 04/2021– 03/2024

Projektförderung

Das Projekt "Kolmation im wasserbaulichen Labor" wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG)