
Diagnose von Gasprüfständen
Selbstdiagnose und Selbstoptimierung von Gaszählerprüfständen
Entwicklung von Toleranzmodellen zur Unterstützung der Diagnose und automatischen Kalibrierung von Gasprüfständen

Projektziel
Ziel des Projektes war die Entwicklung und Umsetzung von Verfahren, mit denen die Genauigkeit von Gasprüfständen auf Basis statistischer Ansätze gesteigert und mit denen in Kombination mit redundanter Ausrüstung eine Selbstdiagnose und Selbstkalibrierung durchgeführt werden kann.
Die Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft erstellte dazu statistische Simulationsmodelle und konzipierte auf Basis von Simulationsergebnissen die erforderlichen Verfahren. Die Firma Inotech setzte die Verfahren in der Prüfstand-Software um und bewertete zusammen mit der Hochschule die Ergebnisse.
Methodik
Bei der Entwicklung von Toleranzmodellen wurden die Maßketten der Prüfstände analysiert und eine analytische Toleranzrechnung mit Fehlerfortpflanzung durchgeführt.
Die Ergebnisse wurden mit statistischen Toleranzsimulationen für existierende Prüfstandstypen und experimentelle Ergebnisse verglichen. Bei der Rechnung wurde darauf geachtet, konform zu den PTB-Richtlinien zu arbeiten.
Zur Plausibilisierung der Messwerte wurde ein Verfahren erarbeitet, bei dem statt einzelnen Messwerten eine Signalfolge aus mehreren Messwerten aufgenommen und bewertet wird. Vor der weiteren Verarbeitung wird geprüft, ob bei den einzelnen Messergebnissen Ausreißer vorliegen und ob die Signalfolge einen Trend aufweist. Um pulsierende Luftmassenströme erkennen zu können, wird über eine Fast-Fourier-Transformation eine Schwingungsanalyse durchgeführt.
Zur Plausibilisierung des Messergebnisses wurde untersucht, welche Vergleichsnormale sinnvoll in den Prüfstand integriert werden können und wie gut sich die Prüfstandstoleranz dadurch überwachen lässt. Ein Vergleich unterschiedlicher Normale zeigte, dass Laminar-Flow-Elemente für einen Vergleich der Messwerte am besten geeignet sind. Es wurden Betriebspunkte ermittelt, die für eine Kontrolle der Messwerte am besten geeignet sind.
Die aufgeführten Maßnahmen wurden in einem Verfahren zusammengefasst, das als Diagnose-Handler bezeichnet wurde. Es bewertet die Funktionsfähigkeit und die Genauigkeit des Prüfstands auf drei unterschiedlichen Leveln:
Die Algorithmen für die unterschiedlichen Methoden wurden entwickelt, implementiert und getestet. Derzeit werden bei Inotech Applikationsrichtlinien entwickelt, die den Entwicklern erlauben, die richtigen statistischen Testverfahren auszuwählen und auf Basis von Messungen zu parametrisieren.
Der Diagnose-Handler wurde von Inotech an einem Versuchsprüfstand eingesetzt und untersucht. Die Ergebnisse und Folgerungen gingen in eine neue Prüfstandsgeneration ein, die derzeit entwickelt, aufgebaut und getestet wird.
Stand
Abgeschlossenes Projekt 8/2016 — 05/2018
