Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Mehr Grün und mehr Blau – wie Städte klimafit werden 

Im Projekt „BlueGreenStreets“ (BGS) haben Verkehrsplaner der HKA daran mitgearbeitet, wie städtische Straßenräume klimaresilienter gestaltet werden können  

10. März 2025

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts war es, Werkzeuge zu entwickeln, mit denen Kommunen ihre blau-grünen Infrastrukturen (naturnahe Flächen wie Grünflächen oder Kanäle) zukunftsfähig und klimaangepasst sanieren können. Die entwickelten Tools wurden bereits in Städten wie Berlin, Hamburg und Solingen erfolgreich getestet. 

„Die Ergebnisse aus diesen Reallaboren lassen sich auf die meisten Kommunen in Deutschland übertragen“, erklärt Prof. Dr. Jochen Eckart, Verkehrsökologe an der Fakultät für Informationsmanagement und Medien der Hochschule Karlsruhe. 

In der ersten Projektphase von 2019 bis 2022 wurden wichtige Grundlagen zu blau-grünen Infrastrukturen in Straßenräumen erarbeitet. Die zweite Förderperiode von 2022 bis 2024 konzentrierte sich auf die Anwendung und Evaluierung der BGS-Planungsprinzipien in neuen Partnerkommunen wie Lübeck und Potsdam. Die „Toolbox 2.0“ bietet eine ergänzende Handlungsanleitung, die speziell auf die Praxis zugeschnitten ist. 

Das Team der HKA hat in der aktuellen Projektphase zwei wesentliche Inhalte bearbeitet: Zum einen wurden die verwaltungsinternen Umsetzungshemmnisse für die Realisierung von blau-grüner Infrastruktur in Kommunen untersucht. „Wir haben qualitative Interviews mit zahlreichen Kommunen geführt, um Best-Practice-Beispiele sowie Umsetzungshemmnisse zu identifizieren“, so Prof. Dr. Eckart. „Darauf basierend haben wir Empfehlungen zur Beschleunigung von Umsetzungsprozessen abgeleitet.“ Zum anderen wurden Planungshilfen entwickelt, um in bestehenden Stadtstraßen durch die Umverteilung von Verkehrsflächen zusätzlichen Raum für die Umsetzung blau-grüner Infrastruktur zu schaffen.

Die Ergebnisse des Projekts werden durch verschiedene Ansätze in die Praxis umgesetzt. Ein intensiver Fachdialog im kommunalen Netzwerk hat bereits viele interessierte Kommunen erreicht. Mit der BGS Toolbox 2.0 wird eine speziell für die Planungspraxis aufbereitete Hilfestellung geboten. „Die in der ersten Projektphase entwickelten Toolboxen haben sich mit mehr als 25.000 Downloads als sehr erfolgreich erwiesen“, fügt Prof. Dr. Eckart hinzu. 

Die neu entwickelte „Toolbox 2.0“ baut auf den Ergebnissen der ersten Förderphase auf und bietet eine ergänzende Handlungsanleitung. Sie enthält sowohl Erweiterungen der bestehenden Toolbox A und B als auch neue Planungshilfen, die speziell auf die Praxis zugeschnitten sind. „Wir geben einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen und normativen Entwicklungen der letzten Jahre, die unsere blau-grünen Ansätze unterstützen“, erklärt Prof. Eckart. „Darüber hinaus haben wir Empfehlungen für notwendige rechtliche Anpassungen erarbeitet, um diese Ansätze langfristig in der Planung von Straßenumbauten zu etablieren.“ Zudem wurde der Prozess gestartet, die Ergebnisse in die fachlichen Regelwerke der Fachverbände der Siedlungswasserwirtschaft, Freiraumplanung und Verkehrsplanung zu integrieren, um die Basis für die Umsetzung in der Praxis zu schaffen.

Das interdisziplinäre Team, bestehend aus Institutionen wie der HafenCity Universität Hamburg, der Hochschule Karlsruhe, bgmr Landschaftsarchitekten, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker, der TU Berlin und der Universität Hamburg hat auch den Fachdialog im kommunalen und Forschungsnetzwerk weiter ausgebaut.

 

 

Kontakt

Institut für Verkehr und Infrastruktur
Stellvertretender Institutssprecher
Prof. Dr. Jochen Eckart

Tel.: +49(0)721 925-2920
jochen.eckartspam prevention@h-ka.de

Presse und Kommunikation
Susanne Gilg

Tel.: +49(0)721 925-1014
pkspam prevention@h-ka.de