Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Digitale Bildung in der Cloud mit MERLOT

Konsortium mit der Hochschule Karlsruhe entwickelt mit Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums sicheren Datenraum für digitale Bildungsanwendungen

5. Juli 2021

Die europäische Initiative GAIA-X soll eine Infrastruktur bereitstellen, mit der digitale Dienste unabhängig von US-amerikanischen Anbietern geschaffen werden. An einer entsprechenden Ausschreibung der Bundesnetzagentur im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben sich 130 Konsortien aus Wirtschaft und Industrie beteiligt, von denen nun elf mit insgesamt über 100 Millionen € gefördert werden sollen.

Zu einem dieser „Gewinner“-Konsortien zählt MERLOT – das steht für „Marketplace for Lifelong educational dataspaces and smart service provisioning“. Unter Leitung der imc information multimedia communication AG (imc AG) gehören diesem mit Prof. Dr. Matthias Wölfel und Prof. Dr. Peter Henning auch zwei Angehörige der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik der Hochschule Karlsruhe an. Zum Konsortium zählen neun weitere Partner, alles Schlüsselakteure der Digitalen Bildung in Deutschland: August-Wilhelm Scheer Insitut gGmbH, edusense gGmbH, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, IBM Deutschland GmbH, International Dataspaces Association e. V., IServ GmbH, Schülerkarriere GmbH, Technische Universität Kaiserslautern, 1&1 IONOS SE.

Über das Projekt MERLOT soll ein sicherer Datenraum für Bildungsdaten entstehen, in dem sowohl bestehende Dienste wie Lernplattformen und virtuelle Klassenräume als auch neuartige Services auch von Bildungsanbietern ablaufen können. Die umgesetzten Dienste sollen miteinander zu datensicheren KI-gestützten digitalen Assistenten verknüpft werden, die Lernende bei der Bildungs- und Berufsorientierung sowie der Karriereplanung unterstützen.

„Während der Corona-Krise haben wir vielfach feststellen müssen, dass die pädagogisch wünschenswerten und technisch machbaren Lösungen mit Sicherheitsbedenken kollidieren", so Prof. Dr. Peter Henning. „Mit MERLOT wird das ebenso wie landesspezifische Lösungen für digitale Bildung der Vergangenheit angehören."

„Durch die Einbindung von sprachbasierten Interfaces und Augmented- und Virtual-Reality-Technologien“, ergänzt Prof. Dr. Matthias Wölfel, „können die hoch-komplexen Bildungsdaten intuitiv und spielerisch zugängig gemacht werden, wodurch nicht nur der Wissenstranfer optimiert wird, sondern auch das Nutzungserlebnis.“

Über den GAIA-X Förderwettbewerb

Am 29.06.2021 wurden von der Bundesnetzagentur die Gewinnerkonsortien für den vom Bundeswirtschaftsministerium ausgerichteten GAIA-X Förderwettbewerb bekanntgegeben.

Das Projekt GAIA-X strebt den Aufbau einer wettbewerbsfähigen und vertrauenswürdigen digitalen Dateninfrastruktur an. Ziel ist die Schaffung eines offenen, transparenten digitalen Ökosystems, in dem Daten und Dienstleistungen in einer Umgebung des Vertrauens verfügbar gemacht, zusammengeführt und gemeinsam genutzt werden können. Die ausgewählten Ideen decken die Anwendungsbereiche Gesundheit, Recht, Bildung, Finanzen, Mobilität, Geoinformationen, Energie, Luft- und Raumfahrt, Agrar- und Bauwirtschaft sowie den öffentlichen Sektor ab.

Wesentliche Auswahlkriterien waren neben Innovations- und Anwendungspotenzial sowie technischer Machbarkeit auch die Zusammensetzung des Konsortiums hinsichtlich der Abdeckung der Wertschöpfungskette. Die Forschungsergebnisse und hervorgebrachten Anwendungsbeispiele der Vorhaben werden veröffentlicht, um Impulse für eine deutschlandweite und internationale Nachfrage nach GAIA-X basierten datengetriebenen Anwendungen und Datenräumen zu generieren und dem Ziel einer souveränen europäischen Dateninfrastruktur näher zu kommen.

„Alle ausgewählten Vorhabenskizzen sind qualitativ überzeugend und innovativ," sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Es gibt viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die den Willen und das Potenzial haben, das Projekt GAIA-X schnell und flächendeckend in die Anwendung zu bringen."

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Presse und Kommunikation
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