Der Workshop ist Teil eines seit 2011 bestehenden, jährlich stattfindenden Austauschs, der ursprünglich von der University of Waterloo, der McGill University und der Hochschule Karlsruhe initiiert wurde. Mittlerweile ist das Netzwerk durch Projekte wie „ASA Program Engagement Global“, „Collaboration for Active Mobility in Africa (CAMA)“ oder „Living Lab Training Central Asia“ auf zehn Hochschulen weltweit angewachsen. In diesem Jahr kamen Teilnehmende aus Deutschland, Kanada, Brasilien, Kolumbien, den Philippinen, Kenia, Uganda, Äthiopien und Kirgistan zusammen, um voneinander zu lernen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und sich interdisziplinär auszutauschen.
Ziel des Workshops war es, das Konzept der nachhaltigen Mobilität weiterzuentwickeln und globale Best Practices zusammenzutragen. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Gestaltung barrierefreier Verkehrsinfrastrukturen. Mobilitätseinschränkungen – ob dauerhaft oder temporär – stellen weltweit eine Herausforderung für die gleichberechtigte Teilhabe im Verkehr dar. Um die Perspektive der Betroffenen besser nachvollziehen zu können, setzten die Teilnehmenden auf Methoden der Selbsterfahrung: mit Rollstühlen, Blindenstöcken oder Alterssimulationsanzügen wurden reale Herausforderungen im Stadtraum Karlsruhe erkundet. Diese Erfahrungen flossen direkt in die Ausarbeitung von Konzepten ein, die am Ende der Woche in gemischten Gruppen präsentiert wurden. Die Ergebnisse zeigten eindrucksvoll, wie kulturelle Unterschiede, soziale Normen und technische Möglichkeiten gemeinsam betrachtet werden müssen, um inklusive Mobilitätslösungen zu schaffen.
Ergänzt wurde der Workshop durch das Fachsymposium „Living Lab Traffic Ecology“ am 9. April, an dem rund 100 Gäste und 13 Referentinnen und Referenten teilnahmen. Anlass für das Symposium war das zehnjährige Bestehen der Professur für Verkehrsökologie an der Hochschule Karlsruhe. In einer Mischung aus Fachvorträgen, Workshops und Diskussionen wurde die Entwicklung der Verkehrsökologie reflektiert und ein Blick auf ihre zukünftigen Herausforderungen geworfen. Unter dem Leitsatz „Wie sieht die Zukunft der nachhaltigen Mobilität aus – und wie kommen wir dahin?“ kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Planungspraxis und Bildung zusammen. Die Beiträge reichten von ingenieurtechnischen bis zu sozialwissenschaftlichen Perspektiven und schlossen sowohl erfahrene Forschende als auch Studierende ein. Gemeinsam wurde daran gearbeitet, zentrale Fragestellungen und Forschungslücken zu identifizieren und Visionen für die zukünftige Entwicklung der Verkehrsökologie zu formulieren.
Beide Veranstaltungen zeigen eindrucksvoll, wie internationale Zusammenarbeit, interkultureller Austausch und interdisziplinäre Perspektiven zusammenwirken können, um globale Mobilitätsfragen anzugehen. Der Studiengang Verkehrssystemmanagement und die Hochschule Karlsruhe unterstreichen damit erneut ihr Engagement für eine zukunftsfähige, inklusive und nachhaltige Mobilitätsgestaltung weltweit.
Die Veranstaltungen wurden unterstützt durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderte Projekt „Collaboration for Active Mobility in Africa (CAMA)“.