Komplexe Themen verständlich erklären, dabei Menschen emotional erreichen und sich gleichzeitig auf wissenschaftlichen Fakten beziehen – dies ist eine ganz grundsätzliche Aufgabe, der sich Informationsdesigner:innen immer wieder stellen müssen. Anlässlich der STUDIO-Projekte zum Thema „Energie“ besuchte das 6. Semester das Schaulager und den Novartis-Pavillon in Basel. Zwei Ort, die eindrucksvoll zeigen, wie komplexe Themen nicht nur verständlich, sondern auch emotional inszeniert werden können.
Energie sehen, spüren, verstehen – Kunst im Schaulager
Das besondere Konzept des Schaulagers: Es ist kein Museum, sondern eine Kombination aus Forschungsinstitution, Lager, Ausstellungs- und Veranstaltungsort– ein beeindruckendes Gebäude der Schweizer Architekten Herzog und de Meuron. Das Thema „Energie“ bekamen wir durch eine speziell für uns zusammengestellte Führung zu Gesicht. Jenes große Schlagwort unserer Zeit, das zwischen Klimakrise, Ressourcenknappheit und gesellschaftlichem Wandel so vieles auflädt. Die gezeigten Kunstwerke griffen das Thema auf unterschiedlichste Weise auf: Die Installation „Rattenkönig“ von Katharina Fritsch verdeutlich in der Verknotung der Schwänze der Ratten u.a. unlösbare Probleme auf verschiedenen Ebenen. Das Werk „Tisch“ von Peter Fischli und David Weiss arrangiert gewöhnliche Alltagsgegenstände auf eine Art und Weise, die uns in den Raum zwischen Wirklichkeit und Täuschung eintauchen lässt.
Der Novartis Pavillon als interaktiver Lernraum
Der zweite Programmpunkt führte die Gruppe in den futuristisch anmutenden Novartis Pavillon – ein Ort, an dem sich Wissenschaft, Technologie und Design begegnen. Die Ausstellung rund um das Thema Medizin nutzte unterschiedliche analoge und digitale Medien, um komplexe Inhalte verständlich zu machen. Besonders beeindruckend war das Ausstellungsdesign des Stuttgarter Ateliers Brückner mit interaktiven Gamification-Elementen und Audioguides, die automatisch starteten, sobald man einen bestimmten Punkt im Raum erreichte.
Für viele der Teilnehmenden war das nicht nur spannend, sondern auch eine Inspiration für die eigenen Projekte. Gerade in einer Zeit, in der Wissenschaftskommunikation immer wichtiger wird, zeigt der Pavillon viele Möglichkeiten, wie Gestaltung zur Verständigung beitragen kann.
Impulse für die Jahresausstellung: Energie als gestalterische
Herausforderung
Die Exkursion war nicht nur ein Tapetenwechsel, sondern auch ein kreativer Schub für die anstehende Jahresausstellung im Juli, die sich ebenfalls mit dem Thema Energie beschäftigt. Basel lieferte dafür gleich doppelte Inspiration: künstlerisch im Schaulager und didaktisch im Pavillon.
Wie kann man Energie zeigen, ohne Stromleitungen zu malen?
Wie macht man spürbar, was eigentlich unsichtbar ist?
Und wie kann Gestaltung zum Nachdenken über unsere Verantwortung als Gesellschaft anregen?
Diese Fragen nehmen die Studierenden mit zurück in ihre Projektarbeit – und wenn Sie nun schon gespannt sind, was unser Studiengang daraus macht, dann tragen Sie sich schon mal den 4.-6. Juli in Ihren Kalender ein. Wir sehen uns auf der Jahresausstellung.