Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Promotionsstudentin Fiona Schmidbauer (IIIX) steht rechts neben dem Konferenzvorsitzenden Prof. Mario Barajas Frutos bei der Preisverleihung des Best Student Paper Award auf der ICETC 2025 und hält das Zertifikat für den Award in der Hand.
Promotionsstudentin Fiona Schmidbauer (IIIX) mit dem Konferenzvorsitzenden Prof. Mario Barajas Frutos bei der Preisverleihung des Best Student Paper Award auf der ICETC 2025.

Das IIIX auf der ICETC 2025: Ausgezeichnete Forschung

Mit vier Beiträgen war das Institut für Intelligente Interaktion und Immersive Erfahrung (IIIX) bei der diesjährigen International Conference on Education Technology and Computers (ICETC 2025) in Barcelona vertreten. Neben spannenden Vorträgen zu KI-gestützter Studienberatung, Lernhumor von ChatBots und dem VR Campus durfte sich das IIIX auch über eine besondere Auszeichnung freuen: Fiona Schmidbauer erhielt für ihre Forschung im Bereich virtueller Lernräume den Best Student Paper Award.

Vom 18. bis 21. September 2025 fand die durch IEEE gesponserte International Conference on Education Technology and Computers (ICETC) an der Universität Barcelona statt. Das Institut für Intelligente Interaktion und Immersive Erfahrung (IIIX) war mit vier Beiträgen vertreten.

Best Student Paper für VR-Forschung

Fiona Schmidbauer stellte ihre qualitative Langzeitstudie zur räumlichen Positionierung von Studierenden und Lehrenden im virtuellen Lernraum vor. In ihrer Videografie, die sie über mehrere Semester hinweg im VR Campus durchgeführt hat, vergleicht sie Raumpraktiken in Virtual Reality (VR) mit denen im physischen Hörsaal – etwa, wie Nähe und Distanz entstehen, wie sich Lehrende und Studierende im Raum positionieren und welche Rolle räumliche Orientierung für soziale Aspekte des Lernens spielt. Für ihren Beitrag wurde sie mit dem Best Student Paper Award ausgezeichnet, eine besondere Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die sie gemeinsam mit Co-Autor Matthias Wölfel erarbeitet hat.

Während die Studie den VR Campus als Forschungsumgebung nutzt, um soziale Raumpraktiken in virtuellen Lernräumen zu untersuchen, wurde der VR Campus in einem weiteren Beitrag selbst zum Thema.

Eingeladener Vortrag zum VR Campus

Prof. Dr. Matthias Wölfel, Institutssprecher des IIIX, war als Invited Speaker zur ICETC eingeladen. In seinem Vortrag stellte er den am Institut entwickelten VR Campus vor, eine immersive Lernumgebung, die neue didaktische Konzepte in VR erprobt. Im VR Campus können Studierende und Lehrende nicht nur Vorlesungen abhalten, sondern gemeinsam in 3D-Umgebungen interagieren und an virtuellen Objekten arbeiten. Ziel ist es, immersive Medien für die Hochschullehre didaktisch nutzbar zu machen und neue Formen des Lehrens und Lernens zu erforschen. Der VR Campus wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Lehrpreis der HKA 2024.

Neben VR als Bildungstechnologie widmet sich das IIIX auch intensiv der Rolle von KI in Bildungsprozessen und war dazu mit zwei weiteren Beiträgen auf der Konferenz vertreten.

Vertrauen in Berufsberatung mit KI

Nathalia Sautchuk-Patricio präsentierte ihre Forschung zum Thema User Trust in Embodied Conversational Agents (ECAs) für die Berufsberatung. In Workshops mit Schulklassen untersuchte sie gemeinsam mit Wladimir Hettmann, Matthias Wölfel und Peter Henning, wie das Vertrauen junger Nutzer*innen in KI-basierte Assistenten durch Gestaltung, Erscheinung und Verhalten beeinflusst wird – etwa: Wirkt der virtuelle Assistent vertrauenswürdig? Wird die Berufsempfehlung ernst genommen? Die Studie gibt Einblicke in eine mögliche Zukunft der digitalen Studien- und Berufsberatung, in der KI-basierte Systeme gezielt eingesetzt werden können, um junge Menschen zu unterstützen.

Humor als Strategie beim Lernen mit ChatBots

Karl Fischer, ebenfalls Promotionsstudent und Mitarbeiter am IIIX, untersuchte in Zusammenarbeit mit Thorsten Zylowski und Matthias Wölfel, wie Chatbots mit unterschiedlichen Humor-Stilen Lernprozesse unterstützen können. Das Forschungsteam analysierte, ob und wie sich verschiedene Formen von Humor durch Chatbots imitieren lassen, und inwiefern sie in bestimmten Lernsituationen tatsächlich als motivierend und lernförderlich empfunden werden.

Fiona Schmidbauer und Karl Fischer promovieren beide im Promotionskolleg Wissensmedien in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und der Hochschule Furtwangen, wo Prof. Wölfel ebenfalls als Sprecher aktiv ist. Nathalia Sautchuk-Patricio promoviert über den Promotionsverband Baden-Württemberg am IIIX. 

Interdisziplinärer Austausch und neue Impulse

Die Teilnahme an der ICETC bot allen Beteiligten nicht nur eine Bühne zur Präsentation der eigenen Arbeiten, sondern auch die Möglichkeit, sich mit internationalen Kolleg*innen zu vernetzen und neue Impulse für die eigene Forschung mitzunehmen.

Wirklich toll war das ernsthafte Interesse, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Forschung entgegengebracht haben“, berichtet Promotionsstudentin Fiona Schmidbauer. „Ich habe wertvolles Feedback zu meinem Promotionsthema erhalten und auch neue Denkanstöße, die mir helfen, meine Forschung in der Zukunft perspektivisch neu zu fokussieren und weiterzuentwickeln. Besonders als PhD-Studentin ist es schön, nach mehreren Monaten Arbeit, die ja oft auch sehr isoliert geschieht, mit seiner Forschung nach außen gehen zu können und dann ein so tolles Feedback zu erhalten.“

Das IIIX freut sich sehr über die Wertschätzung für die eigene Forschung und die erfolgreiche Sichtbarkeit auf internationalem Parkett.