Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Projekt Töging, Beispiel für eine kolmatierte Gewässersohle

Kolmation – Entwicklung einer integrativen Bewertung

Entwicklung einer integrativen Handlungsempfehlung zur Bewertung der Kolmation in Fließgewässern

Hintergrund

Unter Kolmation wird allgemeinhin die „Verstopfung“ von kiesigen Gewässersohlen mit teilweise weitreichenden negativen ökologischen Auswirkungen verstanden, welche durch Fließgewässerbewertungen nach geltenden Rechtsnormen nicht erfasst werden, aber im Verdacht stehen wesentlich zum Nicht-Erreichen der Zielvorgaben gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie beizutragen.

Es besteht ein wissenschaftlicher Konsens, dass die Kolmation zu bedeutenden (nachteiligen) Auswirkungen im hyporheischen Interstitial führt. Beispiele sind limitierte Austauschprozesse zwischen Grund- und Oberflächenwasser sowie die Beeinträchtigung des interstitialen Lebensraums von aquatischen Organismen. Der Faktor „Mensch“ trägt durch intensive Landwirtschaft und dem damit verbundenen erhöhten und nicht-natürlichen Feinsedimenteintrag, erheblich zur Kolmationsbildung bei. Das bisherige Fehlen von quantifizierbaren Messgrößen für die Kolmation sowie von einheitlichen Messmethoden zur Erfassung der Kolmation in Kombination mit fehlenden Rechtsnormen definiert die aktuelle Problemstellung und Herausforderungen für die Forschung auf diesem Gebiet.

Methoden

Im Rahmen des Projekts wird an ausgewählten fließgewässertyp-spezifischen Gewässern ein Multiparameteransatz (MultiPAC) zur Erfassung von hydromorphologischen Indikatoren zur Beschreibung der Kolmation in Kombination mit biologischen Indikatoren (Makrozoobenthos, Interstitialfauna) eingesetzt, um sowohl abiotische Faktoren der Kolmation als auch deren Wirkung auf die Biozönose von Interstitialbewohnern zu erfassen. Der innovative Charakter des Forschungsprojekts besteht in der Möglichkeit, einen bisher einzigartigen Datensatz zu generieren, der die Ausprägung des komplexen Phänomens der Kolmation interdisziplinär beschreibt, um letztendlich Referenzwerte für unbelastete Fließgewässer abzuleiten.

Stand

Laufendes Projekt 10/2021 – 09/2023

Projekt Kolmation: Projekt-Team

Kontakt

Hochschule Karlsruhe

Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Markus Noack

Telefon: +49 (0)721 925-2619
markus.noackspam prevention@h-ka.de

Das Projekt wird gefördert von: