Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Leider abgesagt:

Öffentlicher Vortrag an der HKA innerhalb der Europawoche

11.05.2022: Prof. Dr. Dr. h. c. Lars P. Feld, langjähriges Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, referiert zum Thema: „Lieferprobleme, Inflation, Krieg in Europa. Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft“

2. Mai 2022

Am Mittwoch, 11. Mai 2022, laden das Rektorat der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften von 11:30 bis 13:00 Uhr innerhalb der Europawoche im Gebäude A/Aula der Hochschule Karlsruhe, Moltkestr. 30, 76133 Karlsruhe, zum öffentlichen Vortrag „Lieferprobleme, Inflation, Krieg in Europa. Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft“ von Prof. Dr. Dr. h. c. Lars P. Feld, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2011–2021), ein. Der Vortrag wird parallel auf YouTube gestreamt.

Bereits seit dem Herbst letzten Jahres haben sich zahlreiche Güter in Deutschland und Europa spürbar verteuert. Zunächst hat die Erholung der Weltkonjunktur zu einem kräftigen Anstieg der Nachfrage nach fossilen Energieträgern wie Gas und Öl geführt, was deren Preise auf breiter Front erhöht hat. Hinzu kommt, dass seit Ausbruch der Cornona-Pandemie noch immer zahlreiche globale Wertschöpfungsketten unterbrochen sind. Die daraus resultierenden Lieferprobleme, wie zum Beispiel bei Computerchips, haben nicht nur Kraftfahrzeuge verteuert, sondern auch bei vielen anderen Gütern zu einem Preisanstieg geführt.

Der im Februar 2022 begonnene Krieg in der Ukraine hat diese Problematik deutlich verschärft. Fast überall auf der Welt sind seit Kriegsausbruch die Preise für Energie noch einmal deutlich angestiegen. Auch energieintensive Produkte, die über weite Entfernungen bis zum Kunden transportiert werden müssen, haben sich deutlich verteuert. Güter, die die europäische Industrie aus der Ukraine bezieht, können nicht mehr geliefert werden. Die gegenüber Russland verhängten Boykottmaßnahmen haben auch Rückwirkungen auf die deutsche und europäische Wirtschaft.

Die Vortragsveranstaltung befasst sich mit den vielfältigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen des Ukraine-Kriegs für Deutschland, Europa und die Welt. Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind:

  • Wie lässt sich die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten aus Russland wie Gas, Öl und Kohle sowie Rohstoffen wie Palladium, Nickel und Neon kurz- und mittelfristig verringern?
  • Welche Auswirkungen hätte ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas und Öl?
  • Sind wirtschaftliche Sanktionen überhaupt ein geeignetes Mittel, um militärischen Aggressionen zu begegnen?
  • Wie sollte die Europäische Zentralbank in der gegenwärtigen Situation reagieren?
  • Verfügen die europäischen Regierungen über ausreichend finanzielle Spielräume, um die Wirtschaft angemessen zu stützen und auf die Herausforderungen bei der Finanzierung des Militärs (z. B. Deutschlands 100 Mrd. Sondervermögen für die Verteidigung) zu reagieren?

Lars P. Feld gilt als einer der derzeit einflussreichsten deutschen Ökonomen. Er war von 2011 bis 2021 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Lars P. Feld forscht zu verschiedenen Bereichen der Finanzwissenschaft, der Neuen Politischen Ökonomik, der ökonomischen Analyse des Rechts und der Neuen Psychologischen Ökonomik. Er beschäftigt sich unter anderem damit, wie sich Wettbewerb zwischen Staaten oder den nachgeordneten Gebietskörperschaften eines Bundesstaats auswirkt. Feld untersucht durch empirische Analysen, unter welchen Bedingungen sich fiskalischer Wettbewerb eher günstig auswirkt. Im Jahr 2007 wirkte er beratend an der neuen deutschen „Schuldenbremse“ mit, als deren Verfechter er gilt. Im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung war er für das Thema Staatsfinanzen zuständig.

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