Klimapakt mit der Stadt Karlsruhe
Die acht Hochschulen in Karlsruhe vereinbaren mit der Stadt einen Klimapakt, um gemeinsam konkrete und nachhaltige Beiträge zur Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele zu leisten
30. September 2021
Am heutigen Donnerstag, 30. September 2021, haben die acht Hochschulen in Karlsruhe – das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule Karlsruhe (Die HKA), die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die Hochschule für Musik Karlsruhe, die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, die Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe und die Karlshochschule – mit der Stadt Karlsruhe einen Klimapakt vereinbart. Die Einrichtungen sehen im Klimawandel eine der größten und drängendsten Herausforderungen unserer Zeit und wollen gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe konkrete und nachhaltige Beiträge zur Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele leisten. Der Klimapakt ist eine bundesweit bisher erstmalige Initiative deutscher Hochschulen. Ziel ist, neben der Erbringung eigener Beiträge zum Klimaschutz, auch die kommunalen Ziele mit gebündelten Kräften und der hochschulspezifischen Fachkompetenz zu unterstützen sowie zur Entwicklung neuer Projekte aktiv beizutragen.
Prof. Dr. Robert Pawlowski, Prorektor für Entwicklung, Bau und Infrastruktur der HKA betonte bei der Unterzeichnung, dass sich nachhaltiger Klimaschutz nur gemeinsam mit einer möglichst breiten Wirkung erreichen lasse. "Dazu brauchen wir die Kreativität und Kompetenz aus der Wissenschaft, aber auch den Willen zur Veränderung und gut funktionierende Netzwerke – wir freuen uns daher über den gemeinsamen Klimapakt zwischen Stadt und Hochschulen. Den Prozess zu einem klimaneutralen Campus haben wir an der HKA bereits vor gut zwei Jahren mit der Initiative 'Wir machen Campus 2030+' eingeleitet. Seither entwickeln wir mit Beteiligung der Beschäftigten und Studierenden im Studium, Forschung und Betrieb Maßnahmen und Projekte, die den Ausstoß von CO2 verringern. Im Fokus stehen dabei der Gebäudebestand auf dem Campus, die Mobilität der HKA-Angehörigen sowie das soziale Miteinander. Mit unserer Beteiligung am Klimapakt wollen wir noch stärker unserer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt gerecht werden. Als einer der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften befinden wir uns in der glücklichen Lage, über sämtliche Expertisen zu verfügen, die für ein solches Vorhaben nötig sind und die wir gerne in den Pakt einbringen: von Verkehrsexperten und Informatikern über Bauingenieure und Architekten bis hin zu Maschinenbau- und Elektrotechnikingenieuren."
Hochschulen in ihrer Funktion als Betrieb und Arbeitgeber
Als öffentliche Einrichtungen haben die acht Institutionen eine besonders große Sichtbarkeit und Wirksamkeit. So sind sich die Hochschulen in ihrer Funktion als Betrieb und Arbeitgeber der Bedeutung ihres Handelns für den Klimaschutz bewusst. Das Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2040, wie im Klimaschutzkonzept der Stadt Karlsruhe enthalten, wird von den Karlsruher Hochschulen ebenfalls angestrebt, indem sie sich jeweils hochschulinterne Reduktionsziele setzen und sich gegenseitig bei der Erreichung der Ziele unterstützen. Der Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ist – wie auch bei der Stadtverwaltung – ein komplexes und aufwendiges Vorhaben. Die Erfahrungen der Stadtverwaltung werden daher in den Prozess an den Hochschulen einfließen. Dabei sind die Nutzung wie auch Bau und Unterhaltung von Gebäuden, die Beschaffung von Waren und die Mobilität von Mitarbeitenden und Studierenden die wichtigsten Ansätze für Maßnahmen zur CO2-Reduktion.
Klimaschutz in Forschung und Lehre
Klimaschutz soll in der Forschung einen wichtigen Stellenwert bekommen. Dabei wollen die Hochschulen gemeinsame Projekte entwickeln und den wissenschaftlichen Austausch intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden ermöglicht es, den Klimaschutz in der Lehre vermehrt zu thematisieren und so auch die kommenden Generationen miteinzubeziehen. Inhaltliche und didaktische Formate zu nachhaltigen Themen sollen hochschulübergreifend kombiniert werden. Alle Hochschulen sind stark vernetzt und können auf diese Weise als Multiplikator fungieren sowie neue Netzwerke zu Themen des Klimaschutzes entwickeln. Die genannten Aktivitäten, insbesondere die Steuerung der internen Klimaziele im Betrieb, erfordern zusätzliche Aufwendungen. Die Partner des Klimaschutzpaktes werden überprüfen, welche Teilziele mit bestehenden Ressourcen erfüllt werden können und wo neue Kapazitäten aufgebaut und Fördermittel notwendig sind. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und die Energieeffizienz von Gebäuden wird die Initiative mit dem Land Baden-Württemberg in Austausch treten.
Kommunikation und Sichtbarkeit
Mit dem Klimapakt sollen gemeinsame Aktivitäten entwickelt und zentral nach außen kommuniziert werden. Des Weiteren sollen Institutionen und Verbände auf Landes- und Bundesebene gemeinsam angesprochen werden. Aus Sicht der Stadt Karlsruhe ist diese Vereinbarung ein wichtiger Baustein des Karlsruher Klimaschutzkonzeptes. Daher ist die Stadt über diese Entwicklung sehr erfreut und wird die Hochschulen bei diesem ambitionierten Weg begleiten und soweit möglich unterstützen.
Stadt Karlsruhe, Bürgermeisterin Bettina Lisbach: "Die Mitwirkung der Hochschulen beim Klimaschutz sehen wir als wertvollen Beitrag zur Umsetzung des Karlsruher Klimaschutzkonzeptes. Für einen konsequenten Klimaschutz brauchen wir alle gesellschaftlichen Kräfte. Unsere Hochschulen haben in Lehre und Forschung, in ihren Netzwerken und nicht zuletzt als Betriebe und Arbeitgeberinnen bedeutendes Potenzial, um hier in großen Schritten voranzukommen."