Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Terminologen aus der Praxis

Am 26. April und 12. Mai kamen die Studierenden des 4. Semesters in den Genuss, Terminologen aus der Arbeitswelt kennenzulernen.

Im Rahmen der Veranstaltung „Terminologiewissenschaft und -management“ erlernen die Studierenden nicht nur die theoretischen Grundlagen dieser Disziplinen, sondern dürfen ihr Wissen sofort in praktischen Projektarbeiten anwenden. Da sie dabei selbst die ein oder andere knifflige Aufgabe zu lösen haben, war es für sie umso interessanter, einmal hinter die Kulissen der hauptberuflichen Terminologen zu blicken.

Der Einladung von Prof. Dr. Petra Drewer sind gleich vier Terminologen aus den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern gefolgt. Zum ersten Termin, der online stattfand, gewährte Stefanie Sprenger von der ZF Friedrichshafen AG Einblicke in ihren Berufsalltag. Sie berichtete von ihren Anfängen im Unternehmen und den Aufgaben, die sie bewältigen musste. Das Aufräumen einer so großen Terminologiedatenbank (125.000 Einträge!) war für die Studierenden, die in ihren eigenen Projekten mit ca. 80 Einträgen hantieren, besonders bemerkenswert. Auch der umfassende Terminologieleitfaden hinterließ bei den Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck.

Als zweite Referentin sprach Donatella Pulitano über ein ganz anderes Feld, in dem sie tätig ist, nämlich als Terminologin für den zentralen Sprachendienst des Kantons Bern in der Schweiz. Für die Studierenden aus Deutschland schien es anfangs ein wenig abwegig, den Bürgern alle Dokumente dreisprachig anbieten zu müssen, doch es wurde schnell klar, dass genau diese Mehrsprachigkeit die Identität der Schweizer prägt. An dieser Stelle kommt Frau Pulitano dann als Terminologin ins Spiel. Sie gewährte spannende Einblicke in die Termdatenbank der Staatskanzlei und amüsierte die Studierenden mit typisch schweizerischen Benennungen.

Der zweite Termin fand schließlich in Präsenz in der Amalienstraße statt. Eingeladen waren Margarita Becker von der Firma Trumpf und Mark Childress von SAP. Als erste Referentin führte Frau Becker die Studierenden in die Welt der Laser ein. Sie brachte sogar ein spannendes Terminologiebeispiel aus ihrer Praxis mit und ließ die Studierenden sich eine Lösung für folgendes Problem überlegen: „Was verbirgt sich wohl hinter der Benennung ,Teleskopmitteltrennung´?“ Natürlich gab es auch eine Auflösung, die die Studierenden doch zum Lachen brachte. Weitere Praxisbeispiele zu Terminologieanfragen zeigten den Studierenden, womit sich ein Terminologe im Alltag beschäftigt und zu welchen Abteilungen es überall Schnittstellen gibt.

Mark Childress berichtete dann von SAP und stellte die unternehmenseigene Termdatenbank vor, wobei besonders die vielen Sprachen und die sehr hohe Menge an Einträgen und Benennungen die Zuhörer ins Staunen versetzte. Durch lustige Anekdoten und Beispiele bekamen die Studierenden auf unterhaltsame Art und Weise einen Einblick in das Terminologiemanagement eines sehr großen Konzerns, bei dem natürlich auch nicht immer alles reibungslos verläuft.

Die Leidenschaft für das Thema Terminologie war bei allen Referenten deutlich zu spüren und ist bestimmt auf den ein oder anderen Zuhörer übergesprungen. Dank der angebotenen Praktikumsstellen steht den Studierenden der Weg in Richtung Terminologie nun offen.