Nach einer kurzen Bestandsaufnahme erklärte Matthias Wölfel zunächst, wie sogenannte “Face Tracking Filter” auf sozialen Plattformen funktionieren. Dann ging er auf fortgeschrittene KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E ein, die es nun auch Laien ermöglichen, komplexe Bild- und Video-Manipulationen durchzuführen. Diese Tools hätten das Erstellen von Deepfakes und anderen Bildbearbeitungen vereinfacht, sodass keine tiefen technischen Kenntnisse mehr erforderlich seien. “Im Videobereich geht es ja darum, dass man zum Beispiel Bilder generiert, oder auch Bildinhalte, Teile der Bilder, generiert und manipuliert. Und die Möglichkeiten, die man heute hat, sind eben zugänglich durch webbasierte Interfaces oder auch Softwareanwendungen wie Photoshop (…), und dadurch kann es im Prinzip jeder nutzen, ohne besondere Vorerfahrung”, erklärt Wölfel.
Er erläuterte den Prozess des Prompt Engineerings, bei dem man der KI mittels natürlicher Sprache präzise Anweisungen gibt, um gewünschte Bilder oder Videos zu generieren. Dies sei ein neuer Trend, der es ermöglicht, KI-gestützte Inhalte einfacher zu erstellen. Wölfel demonstrierte dies anhand eines Beispiels, bei dem er eine KI mittels natürlicher Sprache instruierte, einen Gorilla mit einer VR-Brille zu generieren. Anhand des Ergebnisses erklärte er die Funktionsweise, das Potenzial und die Fortschritte der Technologie.
Matthias Wölfel sprach auch über die Zukunft der Content-Produktion in der Filmbranche. Er thematisierte die Möglichkeit, dass Schauspielerinnen und Schauspieler durch KI ersetzt werden könnten, indem ihre Gesichter und Stimmen digitalisiert und durch KI-Modelle reproduziert werden.
Ein weiteres Thema, das diskutiert wurde, ist die Generierung von Inhalten mithilfe von KI. Schon heute können synthetische Influencer Inhalte erstellen und eine Anhängerschaft gewinnen. Doch damit entstehe die Frage, wem die generierten Werke gehören. Im Hinblick auf das Urheberrecht sei dies “für alle Beteiligten ein Problem”, so Wölfel. Personen, die KI zum Erstellen von Inhalten nutzen, könnten sich nicht sicher sein, ob sie durch Copyright geschützte Inhalte verwenden. Genauso gäbe es noch keine Rechtssicherheit, um auf Urheberrechtsverletzungen eigener Inhalte durch KI zu antworten.
Zum Schluss gab Matthias Wölfel einen Ausblick auf die Zukunft der Content-Produktion, die voraussichtlich eine hybride sein wird, bei der menschliche Kreativität und KI-Technologie zusammenarbeiten. Content-Ersteller werden vermehrt KI-Tools nutzen, um Geschichten und Videos zu generieren.
Insgesamt stehe die Content-Produktion vor einer aufregenden, aber auch herausfordernden Zukunft, in der die kreative Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine eine Schlüsselrolle spielt.
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