BIM-Award 2024
Preis für Digitalisierung von Bauvorhaben
Absolvent der HKA mit dem 1. Preis beim BIM Award für seine Masterthesis zur Ökobilanzierung von Ingenierbauwerken und Verkehrsanlagen von Verkehrsminister Winfried Hermann ausgezeichnet
20. November 2023
Die Verleihung des BIM-Preises fand in diesem Jahr erstmals im Rahmen des BIM Cluster Baden-Württemberg Awards als Sonderkategorie „Virtuelle Akademie“ durch Verkehrsminister Winfried Hermann als Schirmherr statt. Der Preis wurde für herausragende Abschlussarbeiten oder Projektarbeit rund um das Themenfeld BIM und Digitalisierung verliehen. BIM (Building Information Modeling; deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) umfasst neben der dreidimensionalen Bauplanung auch noch die Faktoren Zeit und Kosten – und ermöglicht so einen mehrdimensionalen Überblick über die Projekte. Insgesamt 34 Studierende haben 16 Wettbewerbsbeiträge eingereicht, aus denen die drei Finalisten ausgezeichnet wurden sowie zwei weitere Platzierte, die sich den vierten Platz teilen.
1. Preis für HKA-Absolvent Tim Weinrich
Tim Weinrich, Absolvent des Masterstudiengangs Bauingenieurwesen (Vertiefungsrichtung Verkehr) an der Hochschule Karlsruhe (Die HKA), wurde für seine Abschlussarbeit „Ökobilanzierung in BIM – Gegenüberstellung und Anwendung in frühen Leistungsphasen von Ingenieurbauwerken und Verkehrsanlagen (Variantenvergleich)“ mit dem 1. Platz, verbunden mit einem Preisgeld von 6.000 Euro, geehrt. Die Arbeit betreute Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner, Professor an der Fakultät für Architektur und Bauwesen, in Zusammenarbeit mit der Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Niederlassung Karlsruhe.
Tim Weinrich entwickelte in seiner Masterthesis allgemeine Rahmenbedingungen zur Vorgehensweise der Ökobilanzierung in der neuen Planungsmethode Building Information Modeling (BIM). Die Arbeit erläutert erstmals anhand der theoretischen Grundlagen der Ökobilanzierung, wie das dazu notwendige Datenmodell im Beschreibungsstandard IFC 4 abgebildet werden kann und wie die eigentliche Ökobilanzierung mit Autorenprogrammen erstellt werden kann. Dabei wird anhand von zwei konkreten Beispielen gezeigt, dass damit ein erheblicher Einfluss auf Variantenentscheide besteht. Gleichzeitig zeigt Tim Weinrich auch auf, welche weiteren Entwicklungen auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsbewertung mit der Methode BIM notwendig sind. Prof. Stöckner, der mit seinem Forschungsschwerpunkt Asset Management von Verkehrsinfrastrukturen auch an der nationalen Standardisierung mitwirkt, sieht diese Arbeit als einen ersten wichtigen und notwendigen Schritt an, auch Nachhaltigkeitsaspekte mit der BIM-Methode abdecken zu können. „Herr Weinrich hat eine exzellente Abschlussarbeit vorgelegt, mit der eine fundierte Analyse des derzeitigen Umsetzungsstandes getroffen wird, aber auch ein strukturierter Weg zur weiteren Entwicklung aufgezeigt wird. Es ist eine Freude, solche engagierten Studierenden betreuen zu können“.
Minister Hermann sagte bei der Preisverleihung: „Wir zeichnen junge Studierende für ihre herausragenden Forschungsarbeiten und ihre innovativen Lösungsansätze zu BIM aus. Bis 2027 wollen wir alle neuen Straßenbaumaßnahmen im Land mit der digitalen Arbeitsmethode umsetzen. Mit dieser Digitalisierung tragen wir zu einer nachhaltigen, klimaschonenden und sicheren Mobilität für alle bei. Die Ausgezeichneten zeigen, dass baden-württembergische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch künftig zu den Vorreitern in Sachen BIM gehören werden.“
BIM-Award
Den Award stiftet HOCHTIEF PPP Solutions jährlich im Rahmen der „Virtuellen Akademie“. Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der letzten Jahre lobte das Unternehmen HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, in Kooperation mit der JOHANN BUNTE Bauunternehmung GmbH & Co. KG, dem Dutch Infrastructure Fond und dem BIM-Cluster BW einen weiteren Preis für Arbeiten im Bereich BIM aus. Der Jury gehören Prof. Dr. Herrmann Hütter (Hochschule Karlsruhe) und Professor Dr. Steffen Feirabend (Hochschule Stuttgart) sowie Alexander Hofmann (HOCHTIEF) an. Anhand der eingereichten Exposés wurden sechs potentielle Preisträger zu einem Workshop eingeladen. Die Studierenden hatten dort die Möglichkeit, einem ausgewählten Fachpublikum und den Juroren ihre Arbeiten anhand einer Präsentation vorzustellen. Die Wertung der eingereichten Abschluss- und Studienarbeiten erfolgte auf Basis der Exposés und der Präsentationen.
Virtuelle Akademie
An der „Virtuellen Akademie“, die im Rahmen des Projektes „Verfügbarkeitsmodell BAB A6 AS Wiesloch/Rauenberg – AK Weinsberg“ initiiert wurde, beteiligen sich Professoren der Hochschulen Biberach, Karlsruhe und Konstanz, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule für Technik Stuttgart und die Universität Stuttgart sowie der Dualen Hochschule des Landes Baden-Württemberg Mosbach. Das Ziel ist die Förderung des Austausches zwischen Forschung und Lehre an den Hochschulen und der Arbeitspraxis von Unternehmen der Baubranche. Über das Netzwerk der Akademie werden Aktivitäten wie Exkursionen, Projektarbeiten, Praktika oder studentische Abschlussarbeiten in und um das PPP-Projekt koordiniert und gestaltet.
