Am 7. Juni 2024 war die brasilianische Botschaft in Berlin Gastgeber des 4. Treffens der brasilianischen Diaspora für Wissenschaft und Innovation in Deutschland. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI), FGV Europe und Rede Apoena organisiert. Brasilianische Forscher*innen und Wissenschaftler*innen versammelten sich, um die neuesten Fortschritte und Kooperationen in Wissenschaft und Technologie zu diskutieren.
Nathalia Sautchuk Patricio vertrat das Institut für Intelligente Interaktion und Immersive Erfahrung (IIIX) auf dem Treffen. Sie beteiligte sich an der Podiumsdiskussion zum Thema „Research on Different Applications of Artificial Intelligence (IA)“, zu Deutsch: „Forschung zu unterschiedlichen Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI)”. Die Diskussion umfasste den Einsatz von KI in verschiedenen Szenarien, darunter dekoloniale KI, KI im Gesundheitswesen, KI im Bildungswesen und KI in der Robotik. Während des Panels stellte Nathalia Sautchuk Patricio das MERLOT-Projekt vor, das eine innovative und praktische Anwendung künstlicher Intelligenz in der Bildung zeigt.
Das MERLOT-Projekt ist Teil der europäischen GAIA-X-Initiative. Es zielt darauf ab, einen Bildungsdatenraum für fortschrittliche KI-Bildungsdienste zu schaffen, die standardisierte Schüler*innendaten mit Bildungs- und Berufsmöglichkeiten verknüpfen. Zu den wichtigsten Komponenten gehören ein sicherer und standardisierter Datenraum für einen effizienten Datenaustausch, ein Marktplatz für Bildungswerkzeuge und -programme sowie KI-Dienste, die über fortschrittliche Konversationsschnittstellen Beratung und Karriereplanung bieten. Im Rahmen des MERLOT-Projekts entwickelte das IIIX den Occupation Path Recommendation Assistant (OPRA). OPRA soll eine personalisierte Berufs- und Bildungsberatung bieten, die KI nutzt, um Schüler*innen und Studierenden maßgeschneiderte Empfehlungen und Unterstützung auf ihrem Bildungs- und Karriereweg zu bieten.
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Roberto Jaguaribe, den brasilianischen Botschafter in Berlin, und Oswaldo Moraes, den Sekretär des brasilianischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI). Ihre Eröffnungsworte gaben den Ton für einen Tag an, der mit aufschlussreichen Diskussionen und Gelegenheiten zum Networking gefüllt war.
Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählten die spannenden Science Pitches, bei denen innovative Forschungsprojekte vorgestellt wurden. Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation der brasilianischen Strategie für künstliche Intelligenz durch das brasilianische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI), in der Pläne für die Integration von KI zur Förderung von Innovation und Wirtschaftswachstum skizziert wurden. Darüber hinaus stellte die brasilianische Forschungsförderungsagentur CNPq das Programa Conhecimento Brasil (Programm Wissen Brasilien) vor, das Kooperationsprojekte zwischen brasilianischen Forschenden in Brasilien und im Ausland fördern soll.
Das Treffen der brasilianischen Diaspora für Wissenschaft und Innovation in Deutschland hat erfolgreich die gemeinsamen Bemühungen und Errungenschaften brasilianischer Wissenschaftler*innen in Deutschland hervorgehoben und ein Gefühl der Gemeinschaft und ein gemeinsames Ziel bei der Förderung von Wissenschaft und Technologie geschaffen. Die Veranstaltung bot auch eine Plattform für wichtige Debatten über die Rolle der künstlichen Intelligenz, wobei ihre Auswirkungen und ihr Potenzial in verschiedenen Bereichen hervorgehoben wurden und das kollektive Engagement für Innovation und Fortschritt weiter gestärkt wurde.