Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Buzzer-Startschuss zur Eröffnung des IUMS Labors: Prof. Dr.-Ing. Thomas Schlegel, Prof. Dr.-Ing. Christoph Hupfer, Dirk Weißer (Head of Research, init SE), Rektor Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger, Prof. Dr. Thomas Ertl, Dr. Wolf Engelbach (v. l .n. r.) Jakub Kuspiel
Buzzer-Startschuss zur Eröffnung des IUMS Labors: Prof. Dr.-Ing. Thomas Schlegel, Prof. Dr.-Ing. Christoph Hupfer, Dirk Weißer (Head of Research, init SE), Rektor Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger, Prof. Dr. Thomas Ertl, Dr. Wolf Engelbach (v. l .n. r.)

Zukünftige Mobilität im digitalen Zeitalter – Labor des Instituts für Ubiquitäre Mobilitätssysteme (IUMS Labor) der Hochschule Karlsruhe offiziell eröffnet

Am 9. November 2018 fand in den Räumlichkeiten der Fakultät für Informationsmanagement und Medien (IMM) der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft die Präsentation des IUMS Labors in seiner ganzen Vielfalt statt.[...]

Am 9. November 2018 fand in den Räumlichkeiten der Fakultät für Informationsmanagement und Medien (IMM) der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft die Präsentation des IUMS Labors in seiner ganzen Vielfalt statt. „Endlich ist unser Labor erfolgreich eingerichtet“, begrüßte Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Thomas Schlegel die Gäste aus Forschung, Wirtschaft, Industrie, Politik und Hochschule: „Wir freuen uns auf die kommenden Jahre der Forschung im Bereich der digitalen Mobilitätsgestaltung am Institut für Ubiquitäre Mobilitätssysteme (IUMS) und wollen zu unserer Laboreröffnung ausgewählte Laborprojekte vorstellen, die einen Ausblick darauf geben, was am IUMS in den kommenden Jahren zu erwarten ist“. Das IUMS forscht an Konzepten, die die zahlreichen und allgegenwärtigen Geräte und Systeme, wie Smartphones, Automotive Systems, Fahrplanauskunftssysteme, Verkehrsleitzentralen, aber auch Smartwatches zu „Systems of Systems“ verknüpfen. Somit kann für jeden Einzelnen auf intelligente und zuverlässige Art eine direkt auf sie und ihn abgestimmte Mobilität angeboten werden. „Unsere Vision ist interdisziplinäre und angewandte Forschung im Rahmen innovativer studentischer Projekte und wir freuen uns, bereits heute zeigen zu können, dass wir uns hier auf einem guten Weg befinden“, so Prof. Schlegel in seiner Eröffnungsansprache.

In seinem Grußwort betonte der Rektor der Hochschule Karlsruhe, Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger: „Die Menschen der Gegenwart haben ein großes Mobilitätsbedürfnis. Die Forschungsanstrengungen zu diesem Thema ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Hochschule. Auch in weiteren Instituten verfügt die Hochschule Karlsruhe zum Thema Mobilität über vielseitige Fachkompetenz.“ Großen Dank richtete er an die init SE, die die Stiftungsprofessur „Öffentlicher Personenverkehr“ an Prof. Schlegel ermöglichte. Deren Head of Research, Dirk Weißer, der auch Lehrbeauftragter der Hochschule Karlsruhe ist, nahm ebenfalls als Grußredner an der Eröffnungsveranstaltung teil.

Auch der Dekan der Fakultät IMM, Prof. Dr. Michael Tewes, richtete sich in einer Videobotschaft an die Gäste: „Mobilität muss immer auch die Freiheit und die Selbstbestimmung der Menschen im Auge haben. Intelligente Mobilitätslösungen müssen menschengerecht sein und alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen.“

Der Studiendekan des Studiengangs Verkehrssystemmanagement, Prof. Dr.-Ing. Christoph Hupfer, würdigte das besondere Engagement der init SE, die seit 2011 „init-ial“ zur Erfolgsgeschichte dieses Studiengangs beigetragen habe, wie auch die Kooperationspartner PTV Group und die Siemens AG.
Dr. Wolf Engelbach vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg verknüpfte die Erwartungen an die digitale Mobilitätsforschung mit den gewaltigen Herausforderungen zur CO2-Verkehrsemission. „Gegenwärtig fahren wir Richtung Klimakollaps“, mahnte er und erinnerte an die Ziele des Programms „Verkehrsinfrastruktur 2030“ der Landesregierung, wobei er drei Eckpfeiler besonders hervor hob: Verdopplung des öffentlichen Verkehrs, Erhöhung der Anzahl klimaneutral fahrender Kfz auf insgesamt 1/3 aller in Baden-Württemberg fahrenden Kfz sowie eine Verringerung des Kfz-Verkehrs in den Städten um ebenfalls 1/3.

Prof. Dr. Thomas Ertl, Leiter des Visualisierungsinstituts der Universität Stuttgart, hielt einen beeindruckenden Vortrag mit dem bezeichnenden Titel „Interaktive Visualisierung – Wege aus der Datenflut“, den er unter die Prämisse des legendären Satzes von Richard W. Hamming stellte: „The purpose of computing is insight, not numbers“.

Auch im Themengebiet „Industrie 4.0“ forscht das IUMS: Die Mitarbeiter befassen sich damit, wie einzelne Komponenten intelligent verknüpft werden können, um eine dynamische Produktion zu ermöglichen. Das IUMS Labor bietet Technologien, um den gesamten Entwicklungsprozess solcher Systeme zu unterstützen. „Wir entwickeln Technologien, um beispielsweise den ‚Status quo‘ in der Mobilität erfassen, evaluieren und dann Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren zu können. Mit unseren Stelen, die im Projekt ‚Reallabor Go Karlsruhe! ‘ entwickelt wurden, können wir im Fußgängerverkehr direkt bestimmte Fragen an die Fußgänger stellen und die Antworten digital auswerten. Die Fußgänger können schnell, sozusagen ‚im Vorbeigehen‘, abstimmen und uns ihr Feedback zur Verkehrssituation geben“, erläutert Prof. Schlegel.

Ein Aufbau für 360° Kameraaufnahmen, der speziell für das IUMS Labor entwickelt wurde, ermöglicht mit bis zu 32 Kameras auf einem Auto montiert, Rundumaufnahmen von Verkehrssituationen zu machen. Kombiniert mit der „Curved Wall“, einer Powerwall, die aus 8 gebogenen Bildschirmen mit jeweils 4K Auflösung besteht, können diese Aufnahmen auch für die Simulation von Verkehrssituationen im Labor dienen und unterstützen damit die Evaluation von entwickelten Systemen, beispielsweise indem Probanden in Studien innerhalb dieser Situationen agieren. Noch tiefer in das Geschehen eintauchen können die Nutzer mit einer Augmented Reality Brille, wie der Microsoft Hololens oder der Virtual Reality Brille HTC Vive. Eye Tracker, die stationär, aber auch als Brillen mobil genutzt werden können, ergänzen die Ausstattung zur Evaluation neu entwickelter Systeme.

Prof. Schlegel ergänzt: „Wir unterstützen aber auch das Prototyping, auf Hardwareseite beispielsweise durch Tinkerforge Kits, die es ermöglichen, verschiedenste Sensoren und Aktuatoren zu kombinieren oder durch den Einsatz von Raspberry Pi‘s, kleinsten Rechnern, die damit verbunden werden können. Unser 3D-Drucker und der 3D-Scanner ermöglichen den raschen Druck von Gehäusen oder anderen Teilen.“

Unterschiedliche Interaktionstechnologien können im Labor ausprobiert und von den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern in den Forschungsprojekten des Instituts eingesetzt werden. Von Multitouch-Tischen und Monitoren in verschiedenen Größen, über Smartphones, Tablets, Smartwatches, Gestenerkennung durch die Microsoft Kinect oder die Leap Motion Sensoren steht diverses Equipment zur Verfügung.
Eine ausführliche Übersicht sowohl über die interdisziplinären Forschungsinhalte als auch über die Vertiefungsangebote für die Studierenden des Bachelorstudiengangs Verkehrssystemmanagement findet sich unter www.hs-karlsruhe.de/iums.