Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit stand die erstmals von der Hochschule Karlsruhe (HKA), der Ostschweizer Fachhochschule (OST) in Rapperswil, Schweiz und der Transilvanian University of Brasov (TUB, Rumänien) vom 25. bis 29. Juli 2022 am OST Campus Rapperswil durchgeführte Internationale Sustainability Summer School. 30 Studierende dieser drei Hochschulen beschäftigten sich eine Woche lang intensiv mit den unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsthemen von erneuerbaren Energien, über nachhaltigen Wasserbau, nachhaltige Produktionsmethoden bis zu umweltfreundlicher Mobilität. Im Fokus standen dabei u.a. die beiden gemeinsamen EU-Projekte der OST und HKA „TRI-HP“ und „SophiA“. Die Studierenden konnten die in „TRI-HP“ entwickelten Wärmepumpen und die für afrikanische Krankenhäuser vorgesehene solargestütze Kühlung, Dampferzeugung und Wasseraufbereitung von SophiA in Theorie und Praxis erfahren. Die Summer School bot vormittags diverse Vorträge zu unterschiedlichsten Projekten und Technologien an. Nachmittags gab es gemeinsame nachhaltige Aktivitäten wie Exkursionen zum Linthwerk mit seiner neuen Renaturierung eines kanalisierten Flusslaufs und zu Geberit und einen Workshop zur Regeneration der eigenen Körperenergie.
Der persönliche Kontakt der Studierenden wurde bei einem gemeinsam gekochten internationalen Abendessen und beim Paddeln in Drachenbooten gefördert. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden in Gruppenarbeiten Nachhaltigkeitskonzepte für die eigene Hochschule erarbeitet. Die HKA Studierenden erläuterten an ihrem mitgebrachten Segelboot den Studierenden der anderen Hochschulen ihr nachhaltiges Projekt „ecosail“. Mehr als 70 % des selbst gebauten und konstruierten Bootes bestehen aus Natur- oder Recyclingmaterialien. „Die Sustainability Summer School ist für Studierende eine ideale Ergänzung Ihrer Grundlagenausbildung: mit Spaß und im internationalen Austausch lernen sie aktuellste Forschungsergebnisse kennen und können die komplexen Systemzusammenhänge der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes durch konkrete Aufgaben erfahren“, so Elke Petersson, Studiendekanin Umweltingenieurwesen (Bau) an der HKA.
Vorgestellt wurde auch die internationale Nachhaltigkeitswoche, die ihren Ursprung in Zürich hatte. Studierende unterschiedlicher Fakultäten organisieren dabei eine Woche lang lokale nachhaltige Aktionen. Ausgehend von der Schweiz gibt es diese Nachhaltigkeitswochen inzwischen in sehr vielen Ländern; bisher allerdings weder in Karlsruhe noch in Brasov. Die Studierenden der internationalen Sustainability Summer School wurden aufgefordert, im nächsten Jahr eigene Nachhaltigkeitswochen zu organisieren.
Alle drei Universitäten bieten Ingenieurstudiengänge mit Bezug zu erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit an, z. B. Green Technology Management und Umweltingenieurwesen (Bau) an der HKA, Erneuerbare Energien und Umwelttechnik EEU an der OST und Engineering of Renewable Energy Systems an der TUB. Eine gemeinsame Herausforderung für die drei Universitäten ist jedoch, dass es immer weniger Studierende gibt, die sich für ein Ingenieurstudium interessieren. Wer soll die Energiewende schaffen, wenn es nur so wenige Studierende in diesem Bereich gibt? Wie können wir die Zahl der Studierenden erhöhen und ihnen die beste Lernerfahrung bieten? Ausgehend von dieser Frage wurde die Internationale Summer School on Sustainability als ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das mittelfristig mehr Menschen für ein Ingenieurstudium, insbesondere für grüne Technologien und erneuerbare Energiesysteme, begeistern soll. Auf Seiten der OST und der TUB nahmen einzelne Studieninteressierte an der Sustainability Summer School teil.
Ein besonderer Dank gilt den Spendern Belimo, Geberit, Kälte Eckert, Technotrans, Thermofin, und dem Verbund der Stifter sowie dem Referat für Technik- und Wissenschaftsethik an der Hochschule Karlsruhe und dem Erasmus Programm der EU für die finanzielle Unterstützung der internationalen Sustainability Summer School.