Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Bessere Inklusion auf dem Arbeitsmarkt durch KI-gestützte Leichte Sprache

Projekt STARK-LS fördert die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am allgemeinen Arbeitsmarkt durch KI-basierte Übersetzungen 

14. Mai 2025

Mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am ersten Arbeitsmarkt durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) – das ist das Ziel des Forschungsprojekts STARK-LS (Stärkung der Teilhabe auf dem ersten Arbeitsmarkt durch KI-generierte Leichte Sprache). Mit Hilfe der KI werden Materialien in Leichter Sprache erstellt, die Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung dabei helfen, Arbeits- und Teamprozesse in Unternehmen besser zu verstehen. 

Die einfachere und erhöhte Bereitstellung verständlicher Informationen kann die Inklusionsbereitschaft von Unternehmen sowie die Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung steigern. „In unseren laufenden Projekten haben wir die Potenziale von KI bereits in verschiedenen Anwendungsbereichen untersucht. Wir freuen uns besonders, dass wir durch STARK-LS nun einen Beitrag zur gemeinwohlorientierten Nutzung von KI und zur Stärkung von Teilhabemöglichkeiten leisten können“, so Prof. Dr. Steffen Kinkel, Leiter des HKA-Instituts für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN).

Das Bundesministerium für Bildung und Soziales (BMAS) fördert das Projekt über den Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben (AGF) mit rund 1,2 Millionen Euro. Ein zentrales Element ist die Organisation von Praktika für Menschen mit Behinderungen, die bislang nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Das ILIN der Hochschule Karlsruhe (HKA) leitet das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft  der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, einer der weltweit renommiertesten Ausbildungsstätten für Übersetzen und Dolmetschen, sowie der Kreisverwaltung Germersheim und dem Münchner Startup SUMM AI GmbH, das eine KI-basierte Übersetzungssoftware für Leichte Sprache anbietet. Mit diesem vielfältigen Projektteam können die Praktika intensiv vorbereitet, wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Zahlreiche Unternehmen haben bereits Interesse bekundet. 

Die gewonnenen Erkenntnisse zum Einsatz der KI werden zur Entwicklung von Vorgehensmodellen und Handlungsempfehlungen genutzt, die langfristig die bessere Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt ermöglichen. „Wir sehen großes Potenzial in der Nutzung von Leichter Sprache zur Initiierung von Beschäftigungsverhältnissen für Menschen mit Behinderungen. Moderne KI-Lösungen ermöglichen es, leicht verständliche Informationen in großem Umfang bereitzustellen“, erläutert Dr. Tobias Kopp, Projektleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ILIN. Von MdB Parsa Marvi (SPD) und MdB Dr. Zoe Mayer (GRÜNE) wurde bereits öffentlich darauf hingewiesen, welchen Gewinn das Projekt für die wichtige Aufgabe der Inklusion behinderter Menschen darstellt, indem es das Potenzial von KI zur Bewältigung realer Probleme aufzeigt. 

Das Projekt startete Anfang März 2025 und soll in den kommenden vier Jahren einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, die Chancen von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels in verschiedenen Branchen lassen sich neue Impulse setzen, um das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Teilhabe umzusetzen und Arbeitgebende für inklusive Arbeitsprozesse zu sensibilisieren.

Über die Förderung
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Soziales (BMAS) mit Mitteln des „Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben (AGF)“ (Förderkennzeichen: AG-24-0003) gefördert und von der Knappschaft-Bahn-See (KBS) betreut. 

Kontakt

Presse und Kommunikation
Holger Gust

Tel.: +49(0)721 925-1016
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