MINT-Workshop
Wie können junge Frauen für die Robotik begeistert werden?
Institut für Robotik und Autonome Systeme der HKA und Female Pioneer Network zeigen, wie’s geht!
20. November 2024
Gemeinsam haben das Institut für Robotik und Autonome Systeme (IRAS) der Hochschule Karlsruhe (HKA) und das Female Pioneer Network ihre Kräfte gebündelt, um die nächste Generation von Ingenieurinnen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern. Das Ziel: Jungen Frauen frühzeitig Einblicke in technische Berufe zu geben und sie dafür zu gewinnen.
Ein Tag im Robotiklabor – Lernen wie ein Profi!
Bereits nach 90 Minuten war der Workshop am IRAS komplett ausgebucht. Zehn Teilnehmerinnen erhielten damit die Chance, das IRAS-Robotiklabor und seine faszinierende Technologie aus nächster Nähe zu erleben. Zu Beginn führte das IRAS-Team die jungen Frauen durch das Labor, wo sie auf verschiedene Roboter trafen – darunter den allseits bekannten „Spot mini“, einen vielseitigen Vierbeiner, der mit seiner Beweglichkeit beeindruckt und üblicherweise zur Erkundung und für Aufgaben in schwierigen Umgebungen eingesetzt wird.
Nach dieser Einführung folgte ein Crashkurs zur Robotikprogrammierung: Die Teilnehmerinnen lernten an KUKA-Schulungszellen das dreidimensionale Koordinatensystem kennen und konnten erste eigene Bewegungsabläufe programmieren. Ziel war es, den Roboterarm dazu zu bringen, den eigenen Namen zu schreiben – eine scheinbar simple, doch fordernde Aufgabe, die Geduld, Präzision und ein kreatives Verständnis für das Zusammenspiel der Bewegungsachsen erforderte. Begeistert programmierten die Mädchen und experimentierten mit der Steuerung, um den Arm in die richtige Position zu bringen. Dabei war der Austausch untereinander besonders motivierend, und kleine Fehler wurden im Team gelöst, was für viele ein echtes „Aha-Erlebnis“ darstellte.
Das Highlight des Tages war die Einführung in die Mensch-Roboter-Kollaboration mit dem sogenannten „CrêpeBot“, einem Roboter, der in Zusammenarbeit mit einem Menschen Crêpes zubereiten kann. Er veranschaulichte die grundlegenden Aspekte der sicheren Interaktion zwischen Mensch und Maschine und wie technische Präzision in alltägliche Aufgaben integriert werden kann. Die Teilnehmerinnen erhielten einen Einblick in die Sicherheitsmechanismen und Vorsichtsmaßnahmen, die nötig sind, um Roboter in einer menschennahen Umgebung arbeiten zu lassen. Diese Demonstration brachte das Prinzip der Robotik in den Alltag und eröffnete eine neue Perspektive darauf, wie Roboter als Partner und Helfer in vielen Lebensbereichen agieren können.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause, die zum Austausch über Studium und Karrierewege genutzt wurde, war es schließlich an der Zeit, die selbst programmierte Robotersteuerung zu testen. Fehler wurden erkannt, Codezeilen angepasst und neue Ansätze ausprobiert, bis der Roboterarm schließlich die Namen der Teilnehmerinnen schreiben konnte. Das Feedback der Mädchen war durchweg positiv, und besonders die direkte Interaktion mit den KUKA-Zellen und dem CrêpeBot hinterließ bei vielen einen bleibenden Eindruck.
Female Pioneer Network: Ein Netzwerk für die MINT-Frauen von morgen
Das Female Pioneer Network ist ein kostenlosen, außerschulischen Weiterbildungsprogramms für MINT-interessierte Schülerinnen ab der 9. Klasse im Landkreis Karlsruhe. Die Teilnehmerinnen können sich austauschen, werden durch Mentorinnen begleitet und können in praxisnahen Workshops eigene Interessen und Fähigkeiten ausbauen. Ziel ist es, junge Frauen in technischen Berufen sichtbarer zu machen und frühzeitig den Zugang zu MINT zu erleichtern.
Warum IRAS auf Kooperation setzt
Das IRAS ist im Rahmen des EU-Projekts Robot Hub Academie stark im Bereich der MINT-Bildung engagiert und möchte gezielt junge Frauen für Technikberufe begeistern. Gemeinsam mit dem Female Pioneer Network sollen Hemmschwellen abgebaut und spielerische Zugänge zur Robotik geschaffen werden. Die Kooperation soll die Begeisterung für MINT wecken und Frauen in technischen Berufen fördern.