Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Hochschule Karlsruhe erhält Stiftungsprofessur für Wärmepumpen

Mit Unterstützung der Unternehmen ait-group, Bosch Thermotechnik, Danfoss Climate Solutions, Stiebel Eltron Gruppe und der Vaillant Group kann an der HKA die deutschlandweit erste Stiftungsprofessur für dieses Zukunftsfeld eingerichtet werden

29. November 2022

Aktuell gibt es in Deutschland noch keine Professur speziell für Wärmepumpentechnologie. Mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Unternehmen ait-group, Bosch Thermotechnik GmbH, Danfoss Climate Solutions, Stiebel Eltron GmbH & Co. KG und der Vaillant Group ist es der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) jetzt gelungen eine Stiftungsprofessur für Wärmepumpentechnologie einzurichten. Zusätzliche Mittel sind über die Valerius-Füner-Stiftung von der Bruno Kümmerle Stiftung gespendet worden. Die Stiftungsprofessur wird an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik der HKA angesiedelt, wo auch in diesem Wintersemester der neue Bachelorstudiengang Green Technology Management startete. Die Ausbildung von Fachkräften und der Technologietransfer in der Wärmepumpentechnologie ist für die Energiewende von immenser gesellschaftlicher Relevanz. Die aktuelle Energiekrise, ausgelöst durch den Ukrainekrieg, verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit einer unabhängigen und nachhaltigen Energieversorgung – auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski sagte: „Die Herausforderungen der Energiewende können wir nur mit klugen Köpfen, kreativen Lösungen und gemeinsamen Anstrengungen von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bewältigen. Die Einrichtung der Stiftungsprofessur für Wärmepumpen ist dafür ein herausragendes Beispiel. Sie wird einen wichtigen Beitrag zur Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien leisten. Ich danke insbesondere den Unternehmen für ihre Bereitschaft, die Stiftungsprofessur mitzufinanzieren. Neben der hohen inhaltlichen Relevanz ist diese Entwicklung zugleich eine Referenz für die besonderen Leistungspotenziale der Forschung an der Hochschule Karlsruhe.“

Heizen und Kühlen stehen für die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Europa und nutzen zu rund 80 Prozent noch immer fossile Energien, von denen in Deutschland der größte Teil importiert wird. Dabei hat sich Europa eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030 auf die Fahne geschrieben und Klimaneutralität bis 2050. Dies setzt voraus, dass der Wärmesektor schrittweise vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt und entsprechende Technologien zum Heizen und zur Warmwasserbereitung zur Verfügung stehen. Wärmepumpen spielen in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle. Sie sind nicht nur extrem energieeffizient, sondern auch komplett klimaneutral, wenn sie mit erneuerbarer elektrischer Energie betrieben werden, und damit völlig unabhängig von fossilen Brennstoffen. Auch die EU-Kommission hat dies erkannt und setzt mit dem europaweiten Ziel, 30 Millionen Wärmepumpen bis 2030 in Europa zu installieren, ein klares Zeichen.

Der Zeitpunkt für die Einrichtung der Stiftungsprofessur und des neuen Studiengangs trifft aktuell auf eine hohe Nachfrage. „Mit dem Boom dieser nachhaltigen Heizungstechnologie besteht ein enormer Bedarf an Fachkräften“, so Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Kauffeld, Prof. für Kältetechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik der HKA und Sprecher des Instituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik „Es ist allerhöchste Zeit, hier gezielt Abhilfe zu schaffen. Mit unserem neuen Studiengang wollen wir einen ganz konkreten Beitrag dazu leisten und die Industrie bei diesem disruptiven Wandel unterstützen“, so Prof. Kauffeld weiter.

Die Stiftungsunternehmen unterstreichen diese Bewertung vollumfänglich. Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer der Stiebel Eltron Gruppe: „Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen muss so schnell wie möglich erfolgen. Im Wärmesektor ist mit der Wärmepumpe eine bewährte Technologie verfügbar, mit der dieser Ausstieg sofort realisiert werden kann, auch bei Sanierungen.“ Dr. Rainer Lang, Director Group R&D Heat Pump Technology bei der Vaillant Group teilte mit: „Wärmepumpen sind eine Schlüsseltechnologie zur erfolgreichen Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Das Produktsegment verzeichnet seit Jahren ein starkes Marktwachstum.“ Und Jürgen Fischer, Präsident bei Danfoss Climate Solutions betont: „Der massive Anstieg der Nachfrage nach energieeffizienten, CO2-neutralen Lösungen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik zeigt, dass sich der Markt im Umbruch befindet.“ Edgar Timm, Director R&D der ait-group, ergänzt: „Das Thema Wärmepumpe – speziell auch mit natürlichen Kältemitteln – ist unsere Kernaufgabe und DNA! Der Einsatz dieser Technologie ist notwendig für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung. Die Grundlage dafür liegt in der qualitativ hochwertigen Ausbildung künftiger Fachkräfte.“ Dr. Thomas Finke, Technical Director Electric Solutions, Bosch Thermotechnology, fügt hinzu: „Bis Mitte der Dekade investieren wir weitere 300 Millionen Euro in die Elektrifizierung. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir auch die fundierte Ausbildung von dringend benötigten Nachwuchskräften unterstützen können.“

Die Stiftungsunternehmen und die HKA arbeiten daher Hand in Hand. Erste Forschungsprojekte wurden bereits ins Leben gerufen. „Eine anwendungsorientierte Stiftungsprofessur für Wärmepumpen vor dem Hintergrund der angestrebten umfassenden und schnellen Umstellung auf erneuerbare Energien bringt starke Impulse für die hohe Attraktivität des neuen Studiengangs Green Technology Management und die Forschung in der Kälte-, Klima- und Umwelttechnik an der HKA mit sich“, betont Rektor Prof. Dr. Frank Artinger, „und wird unseren Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität weiter steigern.“

Welche Bedeutung die HKA dem Thema „Wärmepumpen“ in Forschung und Lehre beimisst, wird auch über das heutige gleichnamige Symposium an der Hochschule deutlich, zu dem Experten aus ganz Europa erwartet werden.

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