Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Stiftungsprofessur für Radverkehr an der Hochschule Karlsruhe wird besetzt

Dr. Angela Francke wird zum Sommersemester 2021 die Stiftungsprofessur für Radverkehr besetzen und den gleichnamigen Studienschwerpunkt ausbauen

29. Januar 2021

Die Verkehrswissenschaftlerin Dr. Angela Francke hat den Ruf an die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft angenommen und wird ab 1. März 2021 die Professur für Radverkehr im Studiengang Verkehrssystemmanagement an der Fakultät für Informationsmanagement und Medien besetzen. Damit wird an der Hochschule Karlsruhe, in der fahrradfreundlichsten Großstadt Deutschlands, der Schwerpunkt Radverkehr deutlich erweitert und vertieft. Dr. Angela Francke war die letzten Jahre an der Professur für Verkehrspsychologie der Technischen Universität Dresden tätig, wo sie zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich Radverkehr durchgeführt hat. Die neu eingerichtete Stiftungsprofessur wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) jährlich mit 400.000 Euro gefördert.

Dr. Angela Francke, geboren in Dresden, studierte an der dortigen Technischen Universität Verkehrswirtschaft mit den Schwerpunkten Verkehrspsychologie, Verkehrsbetriebslehre und Logistik sowie Tourismuswirtschaft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin widmete sie sich insbesondere der anwendungsorientierten Forschung zu Radverkehr und Mobilitätsverhalten, beispielsweise zum ganzjährigen Fahrradfahren, zu einer deutschen Radfahrtypologisierung oder zum Mobilitätsverhalten von Menschen mit Migrationserfahrung. Ab 2015 baute Francke dazu eine eigene Forschungsgruppe zu aktiver Mobilität, insbesondere dem Radverkehr, auf.

Ihre interdisziplinäre Promotion zu differenzierten Preissystemen im urbanen Verkehr zur Förderung von umweltfreundlichem Mobilitätsverhalten legte Francke an der Professur für Verkehrspsychologie ab. Für diese Arbeit erhielt sie 2019 die Auszeichnung als Top-5-Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis. Neben den Forschungstätigkeiten war sie Mitarbeiterin des Centre for International Postgraduate Studies of Environmental Management (CIPSEM) an der TU Dresden und dort seit 2015 verantwortlich für das internationale Klimaschutzstipendien-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Angela Francke weist in ihrem Werdegang zahlreiche Auslandsaktivitäten auf und war u. a. als Gastwissenschaftlerin an der University of the West Indies, Trinidad und Tobago, sowie an der Kharkiv National Automobile and Highway University, Ukraine, tätig. Mit der Stiftungsprofessur Radverkehr an der Hochschule Karlsruhe will Francke neue Schwerpunkte in Lehre und Forschung zum Radverkehr setzen: „Mir ist die Förderung der nachhaltigen Mobilität wichtig, geleitet von der Frage, wie das Fahrrad im Zusammenspiel mit allen anderen Verkehrsteilnehmenden das Verkehrsmittel der ersten Wahl werden kann“, so Dr. Angela Francke. „Wir werden dabei u. a. verkehrspsychologische Hintergründe, empirische Datenanalysen von Mobilitätsverhalten und internationale Radverkehrslösungen betrachten. In diesem Zusammenhang wird der Transfer in die Praxis und die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern in Verwaltung, Planung und Politik eine wichtige Rolle spielen.“

Angela Francke sammelt seit ihrer Jugend historische Fahrräder und interessiert sich für die Technik- und kulturelle Geschichte des Fahrrads. Die Hochschule Karlsruhe gewinnt mir ihr eine leidenschaftliche Wissenschaftlerin, die sich für die Weiterentwicklung des Fahrrads und der umweltfreundlichen Mobilität auf allen Ebenen einsetzen wird.

„In der Ausschreibung der Professur haben wir eine international erfahrende, herausragende Persönlichkeit gesucht, die wir nun mit Angela Francke gefunden haben“, sagt Prof. Jochen Eckart, Professor für Verkehrsökologie an der Hochschule Karlsruhe. „Sie bringt umfassende Forschungserfahrungen mit und wird die bereits vorhandene Expertise zur fahrradgerechten Planung um eine psychologische Perspektive erweitern. Nur so kann es gelingen, den interdisziplinären Anforderungen des Themas Radverkehr gerecht zu werden.“

„Mit der Besetzung der Professur können wir die Vorreiterrolle der Hochschule in Sachen nachhaltige Mobilität über die Landesgrenzen von Baden-Württemberg hinaus weiter ausbauen“, so Prof. Dr. Franz Quint, Prorektor für Forschung, Kooperationen und Qualitätsmanagement an der Hochschule Karlsruhe. „Damit werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, als Bildung- und Forschungseinrichtung einen nachhaltigen Beitrag für die Mobilitätswende und zum Klimaschutz zu leisten.“

Bundesminister Andreas Scheuer: „Deutschland bekommt neue Radverkehrsexperten! Zum Sommersemester 2021 startet die von uns geförderte Stiftungsprofessur an der Hochschule Karlsruhe: Dr. Angela Francke wird das Thema Radverkehr ganzheitlich angehen – von der Infrastruktur über Verkehrssicherheit und Radverkehrspsychologie bis zu neuen Innovationen und Trends. Wer bei ihr studiert hat, kann sein Know-how dann gezielt in den Städten und Kommunen einsetzen, um den Radverkehr in Deutschland voranzubringen und besser zu machen. Das ist Expertise, die direkt bei den Bürgern ankommt.“

„Ich freue mich sehr, dass es der Hochschule Karlsruhe gelungen ist, mit Frau Dr. Angela Francke eine äußerst renommierte und erfahrene Verkehrswissenschaftlerin für die Stiftungsprofessur Radverkehr zu gewinnen. Damit werden die weitreichenden Kompetenzen der Hochschule Karlsruhe auf dem Gebiet der Verkehrsökologie und der nachhaltigen Mobilität weiter verstärkt. Der Radverkehr hat in jüngster Zeit – sicherlich noch verstärkt durch die Corona-Pandemie – ganz erheblich an Bedeutung hinzugewonnen. Diese Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann MdL: „Für den ambitionierten Ausbau des Radverkehrs im Lande benötigen wir dringend gut ausgebildete Fachkräfte in den Kommunen und Planungsbüros. Daher freue ich mich sehr über die neue Radverkehrsprofessur. Zudem stärkt die Professur die Hochschule Karlsruhe als Wissens- und Innovationsstandort für nachhaltige Mobilität. Die Professur ergänzt damit das vom Land geförderte neue Institut für Nachhaltige Mobilität, das zur Vernetzung von Wissen- und Innovationsstandorten zur Nachhaltigen Mobilität im ganzen Land beiträgt.“

Radverkehr hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Um diesen positiven Trend zu unterstützen und bestehende Herausforderungen zu bewältigen, hat das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Stiftungsprofessuren mit dem Schwerpunkt Radverkehr an insgesamt sieben Hochschulen vergeben. Hierdurch werden Forschung und Lehre zu unterschiedlichen Bereichen des Themas Radverkehr gestärkt. Um der Vielfalt und Breite der mit dem Radverkehr verbundenen Herausforderungen gerecht werden zu können, wurden die BMVI-Stiftungsprofessuren mit unterschiedlichen Schwerpunkten vergeben. Die sich hieraus ergebenden Potenziale lassen sich durch einen engen Austausch zwischen den Hochschulen bestmöglich ausschöpfen und das Bewusstsein für unterschiedliche Perspektiven auf das interdisziplinäre Feld Radverkehr kann so geschärft werden.

Über die Stiftungsprofessuren Radverkehr

Erstmals fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) an sieben Hochschulen Professuren für den Radverkehr. Ziel ist es, die Interessen von Radfahrerinnen und Radfahrern in einem nachhaltigen Mobilitätsmix angemessen zu berücksichtigen – von der Infrastrukturplanung über Mobilitätsmanagement bis zur fahrradfreundlichen Gesetzgebung. Die Hochschulen werden mit einem jährlichen Höchstbetrag bis zu 400.000 Euro je Professur gefördert. Außer der Hochschule Karlsruhe erhielten die Bergische Universität Wuppertal, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule RheinMain in Wiesbaden, die Ostfalia Hochschule Salzgitter, die Technische Hochschule Wildau sowie die Universität Kassel eine Förderung.

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