Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Prof. Dr. Matthias Wölfel wird mit dem Digitalisierungspreis des Verbunds der Stifter an der Hochschule Karlsruhe ausgezeichnet

Förderung innovativer Wege in der weiteren Digitalisierung von Forschung und Lehre

13. April 2021

Am heutigen Dienstag, 13. April 2021, konnte Prof. Dr. Matthias Wölfel, Professor für Intuitive und Perzeptive Benutzungsschnittstellen an der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik der Hochschule Karlsruhe sowie assoziierter Professor an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim, den mit 5 000 Euro dotierten Digitalisierungspreis des Verbunds der Stifter an der Hochschule Karlsruhe entgegennehmen. „Mit diesem erstmals ausgelobten Preis möchten wir die weitere Digitalisierung von Lehre und Forschung an der Hochschule Karlsruhe fördern“, so Prof. Werner Vogt, Vorsitzender des Stifterverbunds und des Kuratoriums der Hochschule bei der Preisverleihung, die coronabedingt am Eingangsportal der Hochschule, also im Freien, erfolgte. Mit dem Preis sollen insbesondere neue Konzepte, Projekte und Technologien gewürdigt werden, die an der Hochschule umgesetzt wurden, um Lehre und Laborbetrieb auch unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. „Besonderes Augenmerk liegt hier auf internetbasierten Konzepten,“ so Prof. Vogt, „die zukunftsorientiert und auf andere Bereiche und Disziplinen übertragbar sind.“

Sechs Juroren aus Wissenschaft und beruflicher Praxis haben die Wettbewerbsbeiträge beurteilt und kürten die Arbeit „Digitaler pädagogischer Gesprächspartner“ von Prof. Dr. Matthias Wölfel zum Sieger. Dieses Online-Format zeichnet insbesondere aus, dass Studierende während der Online-Vorlesung jederzeit mit einem Sprachassistenz-System in einen Dialog treten können – was in digitalen Lernformaten in der Regel kaum möglich ist. Das System beantwortet Fragen zur Vorlesung und gibt weitere Empfehlungen wie auch Hinweise.

Um die Lehre unter „Corona-Bedingungen“ aufrecht zu erhalten, waren während der ersten Welle der Pandemie auf die Schnelle individuelle Online-Konzepte entwickelt und umgesetzt worden. Doch diese digitalen Lern- und Lehrveranstaltungen gingen kaum über einfache nicht-interaktive Formate hinaus. Ein Austausch über die Vorlesungsinhalte blieb meist auf vereinzelte individuelle Rückfragen beschränkt. Wäre da also ein Gesprächspartner, der jederzeit und individuell zur Verfügung steht, nicht wünschenswert?

Genau diese Vision verfolgt das Vorhaben „Digitaler pädagogischer Gesprächspartner“ von Prof. Dr. Matthias Wölfel, das er vor drei Semestern ins Leben gerufen hat und seitdem mit Studierenden tatkräftig weiterentwickelte. Ziel ist dabei, die gängige Ausbildungspraxis, die oft auf klassische Vorlesungsformate und die Bereitstellung von Dokumenten begrenzt ist, um eine interaktive Komponente in natürlicher Sprache zu ergänzen. Technologisch sind solche Systeme prinzipiell möglich, allerdings ist es mit großem manuellen Aufwand verbunden, solche Systeme zu entwerfen und mit den richtigen Inhalten zu versehen. Um diesen Nachteil zu kompensieren, werden beim „Digitalen pädagogischen Gesprächspartner“ die Dialoge automatisch anhand von semantisch annotierten Vorlesungsfolien generiert. So können Lernende jederzeit in einen Dialog mit einem Sprachassistenzsystem treten, das Fragen zur Vorlesung beantwortet, Empfehlungen und Verweise gibt und sogar Studierende selbstständig Inhalte abfragt und deren Antworten auf semantische Richtigkeit überprüft.

„Über den Digitalisierungspreis des Verbunds der Stifter freue ich mich riesig“, so Prof. Dr. Matthias Wölfel. „Ich möchte allen Studierenden, die mich bei der Umsetzung des Projekts unterstützt haben und auch dem Verbund der Stifter ganz herzlich danken. Das Preisgeld werden wir für die Weiterentwicklung des Systems und die Ausweitung auf weitere Lehrveranstaltung verwenden.“

„An der Hochschule waren wir sehr froh, dass wir im ersten Lockdown den Studienbetrieb soll schnell auf Online-Formate umstellen konnten und damit der gesamte Lehrbetrieb einen Digitalisierungsschub erfuhr“, betont Rektor Prof. Dr. Frank Artinger bei der Preisverleihung. „Wir sind uns dabei sicher, dass wir von diesem auch nach einer Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen weiter profitieren werden. Wir sind daher dem Verbund der Stifter sehr dankbar, dass er mit diesem Preis einen weiteren Impuls gibt, die Digitalisierung der Hochschule in Forschung und Lehre mit innovativen Ideen und Konzepten weiterzuentwickeln.“

Der Verbund der Stifter an der Hochschule Karlsruhe wurde 2005 als Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet und gibt ambitionierten Förderern und Spendern Gelegenheit, die Hochschule finanziell oder durch Sachleistungen zu unterstützen. Der Verbund fördert auf diese Weise Projekte in Lehre, angewandter Forschung und Weiterbildung sowie besonders begabte Studierende im In- und Ausland. Dazu stehen die Kapitalerlöse der Stiftung wie auch Spenden zum Einsatz im Sinne des Stiftungsziels zur Verfügung. Der Verbund unterstützt Hochschulinstitute und Labore bei der Anschaffung technischen Ausstattungen, Fakultäten bei der Durchführung interdisziplinärer Arbeiten und studentische Projekte, die Sichtbarkeit und Attraktivität der Hochschule vergrößern. Innerhalb der letzten 15 Jahre belief sich die Gesamtförderung für die Hochschule auf rund 1,5 Mio. Euro.

 

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