Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences

GO Karlsruhe in der Innenstadt 

Reallabor der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft testet dynamische Anzeigen zur Lenkung des Radverkehrs

11. März 2019

Seit Donnerstag, 7. März 2019, lenken dynamische Anzeigen den Radverkehr in der Fußgängerzone um den Ludwigsplatz in der Erbprinzen- und Waldstraße. Diese sind Teil eines Realexperiments des Forschungsprojekts „GO Karlsruhe“ der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Bei hohem Fußverkehrsaufkommen wird Radfahrern über das Display die Verwendung der City-Route-Süd empfohlen. Die Anzeigen ergänzen die bereits bestehenden Dialog-Displays zur Geschwindigkeitsbegrenzung, die im Sommer 2018 in der Erbprinzenstraße installiert wurden. Beide Maßnahmen sollen zu einem besseren Miteinander zwischen Fußgängern und Radfahrern führen. 

In Teilen der Wald- und Erbprinzenstraße, die als Fußgängerzonen ausgewiesen sind, ist es Radfahrern zwar gestattet, diese zu befahren. Sie sollten dabei jedoch Schritttempo fahren und so Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Dass dies nicht immer der Fall ist, wurde von Fußgängern mehrfach über die „GO-Karlsruhe“-App gemeldet. Auch die bereits durchgeführte Befragung mittels interaktiver Poster bestätigte die angespannte Situation zwischen den Verkehrsteilnehmern dort. 

Aus diesem Grund wurden nun zusätzlich zu den Dialog-Displays kurz vor der Fußgängerzone dynamische Anzeigen aufgestellt. Diese befinden sich in der Erbprinzenstraße vor der Kreuzung Herrenstraße und in der Waldstraße vor der Kreuzung Amalienstraße und blenden ein, wie stark die Fußgängerzone aktuell frequentiert wird. Je nachdem wird den Radfahrern entweder die rücksichtsvolle Durchfahrt durch die Fußgängerzone oder die Nutzung der City-Route-Süd empfohlen. Diese führt über die Herrenstraße und die Amalienstraße und ist durch die grünen City-Route-Tafeln beschildert. 

Die dynamischen Anzeigen sollen Radfahrer sensibilisieren, dass sie in eine Fußgängerzone einfahren, und so zur rücksichtsvollen Fahrweise animieren. Untersuchungen haben ergeben, dass vielen Radfahrern nicht bewusst ist, dass sie sich hier in einer Fußgängerzone befinden. Grund hierfür könnte die Straßengestaltung sein, die sich nicht wesentlich von der angrenzenden Fahrradstraße unterscheidet. 

Wie auch bei den bisherigen Realexperimenten können alle Verkehrsteilnehmer vor Ort per Knopfdruck Rückmeldung geben. Dazu werden im Zeitraum der Umgestaltung die bereits bewährten „interaktiven Poster“ installiert, über die man seine Meinung in Form von „Smileys“ und „Schmollies“ abgeben kann. Zudem wird das Realexperiment von Zählungen des Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehrs sowie durch Verkehrsbeobachtungen begleitet, um Verhaltensänderungen der Verkehrsteilnehmer zu dokumentieren und auszuwerten. Das Realexperiment wird bis Mitte April durchgeführt und anschließend werden die Beobachtungen ausgewertet.

Das Reallabor „GO Karlsruhe" ist eines von 14 Reallaboren, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wird. Das Reallabor wird in enger Kooperation mit der Stadt Karlsruhe durchgeführt und von der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine e. V., vom Radiosender „die neue welle“ sowie vom SRL (Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, Berlin) und dem Fuss e. V. (Fachverband Fußverkehr Deutschland, Berlin) unterstützt. 

Kontakt

Presse und Kommunikation
Cordula Boll

Tel.: +49(0)721 925-1014
pkspam prevention@h-ka.de