Hochschule Karlsruhe Hochschule Karlsruhe - University of Applied Sciences
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Exkursion zum Thema Geo- und Umwelttechnik

Vom 14. Juni bis zum 16 Juni haben Studierende aus den Bauingenieurstudiengängen und dem Umweltingenieurwesen (Bau) eine Exkursion zum Thema Geo- und Umwelttechnik unternommen. Ziel waren unter anderem Workshops der Georado-Stiftung an ihrem Praxistag in Dorfhain sowie die Messe IFAT in München.

 

Ein Studierendenbericht.

Charles Augustin de Coulomb (1736 – 1806) stellte erstmals mathematische Theorien über Bodenbewegungen und -Kräfte auf, doch gilt das Jahr 1925 als Geburtsjahr der Bodenmechanik sowie des Grundbaus mit Veröffentlichung des Buches ,,Erdbaumechanik auf bodenphysikalischer Grundlage“ von Karl v. Terzaghi (1883 – 1963). Mittlerweile fast 100 Jahre später hat sich die Bodenmechanik um innovative Verfahren und Produkte erweitert. In diesem Sinne stand die Exkusion ganz im Motto der Geokunststoffe.

Eröffnet wurde die Exkursion mit einer mehrstündigen Vortragsreihe der Fima NAUE GmbH & Co. KG über den firmengeschichtlichen Werdegang, Vorstellung der diversen Geokunststoffe und ihrem Einsatzbereich, Sicherung von übersteilen Deponieböschungen (Baustelle: Deponie ,,am Knochen“), Bauprojekt ,,Die Bösen Sieben“ sowie einem Einblick in den beruflichen Einstieg in die Branche. Der Wissenstransfer wurde mit einem Mentimeter Quiz sichergestellt, bei dem spannende Gewinne lockten und allen viel Freude bereitete.

Anschließend stellte die Firma Keller Grundbau GmbH das Projekt rund um das Löwitz Quartier im Leipziger Stadtzentrum vor. Hierbei wird das 10,6 ha große brachliegenden Bahngelände für die Allgemeinheit erschlossen und soll Raum für eine Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen beherbergen. Besonderer Augenmerk liegt in dem Baufeld auf der Bodenverbesserung um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Hierbei greift man auf das Mörtelstopfverfahren zurück und kann so unter anderem in den Bereichen der Nachhaltigkeit, Kosten und Effizienz punkten.

,,In einer sich ständig verändernden Baubranche ist es entscheidend, nicht nur die Errichtung, sondern auch die langfristige Leistung und Nachhaltigkeit von Bauwerken im Blick zu behalten“. [von: georado.de/georado]

Unter diesem Motto lud die Georado Stiftung am 15.05.2024 zu Workshops, Fachvorträgen und Networking-Möglichkeiten ein. Hierbei bot die HUESKER Synthetic GmbH tiefe Einblicke und zeigte mit anschaulichen Versuchen, bei denen man auch sich selbst ausprobieren durfte, die Wirksamkeit von Geokunststoffen. Des weiteren stand freie Zeit zu Verfügung, um sich mit weiteren Firmen und deren Ideen sowie Denken auseinander zu setzen.

Unter dem Leitthema „Anpassungen an die Folgen des Klimawandels“ stand die diesjährige Weltleitmesse für Umwelttechnologien (IFAT) in München (13.05 – 17.05.2024). Die DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) bereitete den Auftaktvortrag für diesen Tag, mit Themen rund um nachhaltige Wasserwirtschaft, Förderung von Forschung und bot Einblicke in ein Forum für Ideen und Meinungsaustausch. Als unabhängige Vereinigung setzt sich die DWA für die Zukunftsfähigkeit ein und berät die Politik.

Am Nachmittag stellte die Bauer Group anhand des Kesslergrube Projektes  bei Grenzach Wyhlen ihre Verfahren im Spezialtiefbau vor und zeigte diverse Problematiken sowie Ihre Lösung auf. Abschließend informierte das Unternehmen Solmax Geosynthetics GmbH über deren Produkte, vorallem im Bereich des Umweltingenierwesens.

Die NAUE GmbH & Co. KG, die HUESKER Synthetic GmbH und Solmax Geosynthetics GmbH verdeutlichten durch ihre Präsentationen und praktischen Versuche, wie Geokunststoffe zur Stabilisierung und Sicherung von Bauwerken beitragen können. Geokunststoffe in all ihren Facetten sind nicht nur technisch effizient, sondern tragen auch zur Ressourcenschonung bei, indem sie langlebige und wartungsarme Lösungen bieten.

Das Projekt um das Löwitz Quartier zeigt auf, wie ungenutzte Flächen durch innovative Bodenverbesserungstechniken wieder nutzbar gemacht werden können. Diese Art der urbanen Revitalisierung ist ein Schritt hin zu nachhaltigeren Städten.

Die IFAT und all Ihre Aussteller haben unter dem Leitthema gezeigt, wie wichtig eine nachhaltige Baubranche und Wirtschaft ist. Die Förderung von Forschung und der internationale Austausch von Ideen sind entscheidend, um Zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Insgesamt verdeutlicht die Exkursion die Notwendigkeit, in der Bau- und Umweltbranche kontinuierlich Innovationen voranzutreiben, um so den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig den steigenden Anforderungen an Sicherheit und Effizienz gerecht zu werden. Zukünftige Herausforderungen, wie der Klimawandel und die Ressourcenschonung, erfordern weiterhin interdisziplinäre Ansätze und Kooperationen zwischen Forschung, Industrie und Politik.

Die Exkursion und die begleitenden Vorträge, Workshops und Messebesuche haben zu dieser komplexen Fragestellung vielfältige Impulse und Anregungen gegeben.

Besonderen Dank geht hierbei an die Sponsoren (IGS Foundation, Freundeskreis der Hochschule Karlsruhe sowie die Fakultät AB) für die Ermöglichung dieser Exkursion. Ebenso Bedanken wir uns herzlich bei Herrn Marco Decker für die Organisation und Koordinierung dieser lehrreichen Tage.